Unser Maoriwirt in Putaruru hat noch einen Tipp für uns: Die Blue Springs des Waihou River sind die Quellen, wo ein Großteil des Mineralwassers in Neuseeland abgefüllt wird. Das Wasser braucht 50 bis 100 Jahre, um einen Gebirgsstock zu durchdringen. Wenn es dann wieder zu Tage tritt, ist es unglaublich klar. Mich erinnert es an den grünen See in der Steiermark, nur dass hier der Grund des Gewässers grün bewachsen ist und die langen Wasserpflanzen wunderbar in der Strömung hin und her treiben.
An der Little Waipo Reserve verbringen wir einen geruhsamen
Nachmittag, bis wir uns zu unserem Termin in Hobbingen aufmachen. Wir haben
eine Tour über den Movieset gebucht und sind gespannt auf das Auenland. Leider
sind wir nicht die einzigen, die diese Idee hatten. Am „Shire“ angekommen,
einem riesigen Parkplatz mit Touristenverteilerstation, Café und Andenkenladen
werden wir unserer Gruppe zugeteilt und dürfen mit 40 anderen Besuchern einen
Reisebus besteigen. Unsere Führerin ist sehr nett, aber die Taktung, mit der
man hier durchgeschleust wird, ist extrem eng. Das Auenland ist schön, fast
größer, als ich es mir vorgestellt hatte. So dauert die Tour inklusive
Bierverkostung im Hobbitwirtshaus knapp zwei Stunden.
Am Campingplatz McLaren Falls schlägt dann wieder die Natur zurück: Extrem distanzlose Gänse, Enten und Schafe begutachten sehr interessiert unsere abendliche Nahrungszubereitung. Ständig zwicken mich die Tiere in die Wadeln. Trotzdem bekommen sie nichts ab. Spaghetti mit Thunfischsoße sind erstens nichts für sie, zweitens haben wir selbst so viel Hunger, dass wir nichts entbehren können. Der Wald mit den Glühwürmchen ist unbeschreiblich! Wir wandern in der späten Dämmerung ein kurzes Stück durch den nächtlichen Naturpark zu einer engen Schlucht. Seitlich des Baches, den wir kaum sehen, eher erahnen, blinken die ersten Lichter. Ein paar Meter weiter tasten wir uns in die Dunkelheit: Es werden immer mehr Lichtpunkte. Stellenweise sind die kleinen Glühwürmchen so zahlreich, dass sie den Pfad matt erleuchten. In großen Kolonien sitzen sie auf der Unterseite der Böschung, manchmal in Kniehöhe, manchmal auch hoch über unseren Köpfen. Die Stimmung ist wie in einem Zauberwald: Wir hören ein paar späte Vogelstimmen und das Gurgeln des Wassers, sind umgeben von der unwirklich blaugrünen Beleuchtung tausender glühender Lichtpünktchen und über uns sehen wir durch die Baumkronen einen kleinen Ausschnitt der Milchstraße. Wer würde da nicht ins Schwärmen kommen?
Te Pua ist ein Erlebnispark der besonderen Art: Auf dem weitläufigen Gelände gibt es viele Fumarolen, also Löcher in der Erdkruste, aus denen Dampf aufsteigt. Darüber hinaus kocht in einigen Kuhlen blubbernder Schlamm. Es gibt ein Nachthaus mit Kiwis sowie einen riesigen Geysir, der beinahe pünktlich jede Stunde eine 30 Meter hohe Dampf- und Wasserfontäne ausspeit. Ausstellungen und Darbietungen zur Kultur der Maori komplettieren das Angebot.
Rotorua dagegen finde ich schrecklich, weil voller Touris. Es sind so viele Menschen hier, dass wir keinen Platz auf einem Camperer ergattern können. Dabei wollten wir unbedingt duschen! Also fahren wir zurück zum Okere Wasserfall und baden uns dort im Fluss – statt duschen, aber natürlich ohne Seife. Die Nacht bleiben wir auf dem freeCamping Parkplatz. Mit Giada und Ettore, unseren italienischen Nachbarn unterhalten wir uns noch sehr gut und lange.
Der weltweit höchste Wasserfall, der von kommerziellen Raftingtouranbietern befahren wird, ist der sieben Meter hohe Okere Fall. Der glasklare Fluss Kaituna schlängelt sich hier durch schroffe Felsen. Gestern Abend hatten wir noch beobachtet, wie ein paar Rafts den Wasserfall herabgestürzt sind, heute sind wir mit dabei. Eine Riesengaudi! Sechs Leute, ein Guide und ein Gummiboot, das sind die Zutaten. Vierzehn Wasserfälle und zahllose Stromschnellen durchfahren wir in einer guten Stunde.
Lisa ist 58. Vor acht Jahren hat sie sich ihr Moki, das traditionelle Gesichtstattoo stechen lassen. Eigentlich, finden wir, sieht sie gar nicht so Maori-like aus, aber die Oma und die Uroma waren Maorifrauen. Ich frage sie, ob das nicht wahnsinnig weh getan hat: Ihr ganzes Kinn und die Unterlippe sind mit geschwungenen, schwarz ausgefüllten dicken Linien bedeckt. Die Oberlippe ist komplett gefärbt. Darüber hinaus trägt sie ein Emblem in der Mitte der Stirn und weitere Tattoos auf Hals, Händen und Oberarmen. Ja, sagt sie, der Schmerz sei fast unerträglich gewesen, besonders an den Lippen. Aber sie fand es einfach wichtig, zu den Traditionen und der Kultur ihrer Ahninnen zu stehen. Sie führt die Awhi Farm, ein Zentrum für nachhaltiges Leben. Wir haben die Gelegenheit, hier zu übernachten und genießen die positive Atmosphäre des Ortes. Nachhaltigkeit praktiziert Lisa hier schon seit rund zehn Jahren: Solarduschen, ökologischer Gemüseanbau, Komposttoiletten und Unabhängigkeit vom Stromnetz gehören dazu. Das Ganze wird durch junges WooF-Personal (Working on organic Farms) aus aller Herren Länder unterstützt. Eine wilde kleine Kommune, die versucht ein bisschen Etwas zur Rettung des Planeten beizutragen. Wir freunden uns mit Honey, der Farmhündin und Künney, der Haussau an. Beide wohnen ganz dicht neben der Küche, eigentlich schon fast in der Küche, denn da fallen wohl die besten Leckerbissen ab. Alle Facilities sind in kleinen offenen Hütten untergebracht, die sehr fantasievoll ausgebaut und angemalt sind. Ein wunderbarer Platz!
Taupo sticht dagegen total durchgestylt und tourimäßig ab. Alles
ist voll mit Motorbooten, Campervans und Heerscharen von Menschen. Die Stadt
ist voll auf Fremdenverkehr eingestellt. Überall geht es rund, die Straßen sind
voller Autos, die Gehsteige voller Menschen. Mir wird schon ganz anders. Endlich
finden wir das i-Site, eine Art Tourismusbüro. Ich bin enttäuscht, als die Dame
am Empfang es ablehnt, unser Tablet zu
laden. Nach zwei Tagen im Outback sind die Akkus erschöpft – eigentlich hatte
ich auf mehr Freundlichkeit gehofft. Aber der Tourismus ist inzwischen eine
respektable Geldquelle für Neuseeland geworden, und so lässt man eben nichts
aus. Ich könne das Gerät schon hier laden, aber dafür müsste ich dann soundsoviel
bezahlen. Ich lehne dankend ab und verlasse den Ort des Grauens. So lange, wie
das Laden dauert, kann ich es hier nicht aushalten.
Ein kurzer Abstecher zum Huka-Fall bestätigt mir dieses
Gefühl: Auf der kleinen Brücke über den Wasserfällen drängeln sich etwa 30
Personen, meine Laune rauscht schneller
talwärts als das Wasser hier. Wir fliehen Richtung Nordost in die Nähe der
Thermalquellen und der seismisch aktiven Zone von Rotorua. Ein kurzer Besuch
bei den „Craters of the Moon“ stimmt uns ein: Hier gibt es Fumarolen und kleine
kochende Schlammtümpel zu sehen. Über der gesamten Gegend liegt ein dezenter
Duft von fauligen Eiern – Schwefeldampf.
Abgesehen davon nimmt die allgemeine Verlotterung nun
wirklich drastische Formen an. Statt zu duschen, gehen wir kurz in einem
eiskalten See schwimmen – das ist ja noch akzeptabel. Socken in Sandalen sind
zugegebenermaßen stiltechnisch inakzeptabel, kältebedingt jedoch normal. Die
Steigerung: lange Hosenbeine in den Socken (die in Sandalen stehen) – ein
ModeGAU, aber: Wenn doch die Sandfliegen jeden unbedeckten Millimeter Haut
gnadenlos attackieren! Der Superlativ: All die vorher genannten Verfehlungen,
und dazu noch ein offener Hosenstall. Hier schaut keiner, niemand nimmt Anstoß,
es ist schlichtweg egal. Hier laufen so viele Leute derart lässig-schlabbrig
rum, es ist unglaublich. Sobald man eine der Schiebetüren öffnet, steigt
sowieso irgendein Kleidungsstück aus. Bevorzugt die schwarzen langen Unterhosen,
die wir beinahe jede Nacht anhaben, fliehen aus dem Auto und suhlen sich im
Dreck… entsprechend hängen sie voller trockener Grashalme, das sieht sehr
hübsch aus.
Wir nähern uns dem Schicksalsberg! Schon von weitem sind die Vulkane mit den unaussprechlichen Namen Tahurangi, Ngauruhoe und Ruapehu zu sehen. Wir stocken nochmal Vorräte auf und sichern uns diesmal schon am frühen Nachmittag einen Platz auf der billigen DOC-Campsite. In Whakapapa, so haben wir gehört, werden Phantasiepreise verlangt. Bei strahlender Sonne genießen wir den Tag mit Tagebuchschreiben, planen und lesen.
Doch so klar wie es ist, so kalt wird es dann in der Nacht. Vor Schlottern können wir gegen Morgen nicht mehr schlafen und stehen schon um 5 Uhr 30 auf. Am Armaturenbrett zeigt der Toyota 2 Grad Celsius an! Wir verzichten auf jegliche Morgentoilette, starten den Motor und fahren die paar Kilometer zum Nationalpark Tongariro. Bis da sind wir halbwegs aufgetaut und starten unsere Wanderung zu den Tama Seen bekleidet mit mehreren Lagen Funktionskleidung und Pullovern übereinander, denn es ist immer noch sehr frostig, ein eisiger Wind bläst uns ins Gesicht. Immerhin geht die Sonne gerade auf. Für den Weg zu den Kraterseen beim Sattel zwischen dem rauchenden Vulkan Tongariro, dem schneebedeckten Ruapehu und dem Schicksalsberg aus dem Herrn der Ringe, Ngauruhoe braucht man so etwa drei Stunden. Wir haben wirklich Glück, alle Gipfel sind wolkenlos! Bald packen wir die Sonnencreme aus, trotz Eiseskälte brennt es schon im Gesicht.
Der Kiwi hat die Wanderwege hier wirklich perfekt gebaut.
Beinahe barrierefrei wandern wir wie schon oft unserem Ziel entgegen. Wo immer
Erosion droht, werden massive Bretter in den Boden gerammt, die Oberfläche der
Wege ist oft mit einem wabenförmigen Kunststoffgeflecht belegt. So kann zwar
der Regen die kleinen Kieselsteine nicht so leicht davonwaschen, dafür liegen
aber viele hunderte Kilometer Plastikzeug auf den Wanderwegen dieses
wunderschönen Landes herum. Ob sich die Leute auch Gedanken um den Abrieb und
das Thema Mikroplastik gemacht haben, fragen wir uns? Was die Umwelt angeht,
sind sie so streng hier – selbst auf den entlegensten Wanderungen fehlt nie ein
Kompostklo. Wer außerhalb der erlaubten Flächen campt, wird frühmorgens oder
spätnachts von Rangern verscheucht. Andererseits streut man weitflächig Giftköder
vom Flugzeug aus, legt Plastikgeflecht in die Erde und Mülltrennung ist
vielerorts ein Fremdwort. An jeder Bachfurt und jedem Bootsslip liegt
Desinfektionsmittel bereit, damit kein Fischer oder Bootsfahrer an seiner
Ausrüstung Algen oder Einzeller aus einem ins nächste Gewässer verträgt. Und
hier haben sie sogar vor den Treppen kleine Plastikfußabstreifer hingelegt.
Will man die Verbreitung der südlichen Steinlaus auf der Nordinsel unterbinden?
Am Rückweg machen wir noch einen Abstecher zum Taranaki Wasserfall. Der gleichnamige Berg liegt über 130 Kilometer entfernt an der Küste. Tatsächlich können wir ihn dank der klaren Luft tatsächlich am Horizont erkennen. Die Maorilegende erklärt, wie es dazu kam: Ursprünglich stand der Taranaki hier bei den anderen Vulkanen. Doch es kam zum Streit mit dem Tongariro, denn beide hatten sich in einen weiblichen Berg namens Pihanga verliebt. Letztlich zog der Taranki den Kürzeren und suchte das Weite – auf dem Weg zur Küste schliff er eine tiefe Schlucht in die Erde. Diese durchfließen heute der Taranaki- und der Wanganuifluss.
Der Taranaki oder Mount Egmont ist ein imposanter Vulkan. Rund 30 Kilometer von der Küste entfernt hebt er sich extrem prominent in die Höhe von 2510 Metern. Seine fast perfekte Kegelform erinnert an den Fujijama. Bloß hier gibt es Rosellapapageien und kaum Japaner! Auf dem Weg zum Parkplatz im Nationalpark sehen wir eine Gruppe der grellgrünen Vogel mit dem roten Kopf. Den Rest des Abends gehen wir noch eine kurze Runde zu den Dawson Wasserfällen und haben Gelegenheit mitzuerleben, wie hier das Wetter innerhalb von Minuten umschlägt: Eben noch haben wir den Schatten gesucht, weil die Sonne so stark herunterbrät, dann kommt ein eisiger Wind und treibt dichten Nebel heran, Sichtweite unter zehn Meter. Die Leute haben uns schon gewarnt vor diesem Berg, er soll extrem launisch sein. Tramper Vince aus Kanada verpflegen wir abends noch mit den restlichen Nudeln. Der arme Kerl kommt schon fast im Dämmerlicht mit kurzen Hosen und einem riesigen Rucksack daher, stellt sein Zelt neben uns am Parkplatz auf und sieht allzu hungrig aus. Der Bursche ist Anfang zwanzig und sommers Baumpfleger, winters Dachschneeschipper.
Nach einer eisigen Nacht am Visitor Center und einigem Hin und Her bezüglich Wetter und Wanderlust brechen wir doch noch auf. Anfangs bin ich noch traurig, weil wir den Gipfel natürlich nicht in Angriff nehmen. Rund 1600 Höhenmeter und die Aussicht auf -14°C am Gipfel, das trauen wir beide unseren morschen Knochen nicht zu. Immerhin haben bereits 86 Wanderer auf diesem Berg ihr Leben gelassen: Im Nebel verirrt und dann in der eisigen Nacht erfroren oder irgendwo abgestürzt. Wer den Gipfel bezwingen möchte, sollte sich unbedingt bei den Rangern an der Parkstation anmelden und aktuelle Wetterinformationen einholen. Wir lassen es für diesmal und gehen stattdessen zum Stratford Plateau, machen dort ausführlich Pause, unterhalten uns mit den zwei Lufthansajungs, die wir gestern schon kennengelernt haben und genießen den Blick zum Gipfel: Tatsächlich lüftet der Taranaki für uns ein paar Minuten sein Wolkenkleid. Ob es Vince wohl geschafft hat? Morgens haben wir ihn noch losmarschieren gesehen, als wir den Kopf aus dem Dachzelt steckten. Unser Rückweg führt uns bei den Wilkie Pools vorbei, nette kleine Steinbecken, die der Fluss direkt in einen alten Lavastrom hineingespült hat. Der größte Teil des Weges führt durch einen urtümlichen Wald, wo jeder Baum von einem dicken Mantel aus Flechten und Moos umwoben ist. Tolkiens Fangorn stelle ich mir genauso vor.
Stratford ist eine komische Stadt: Hier heißen die meisten Straßen nach irgendwelchen Figuren in Shakespeares Werken, die größte Sehenswürdigkeit ist der moderne Uhrenturm mit einem Glockenspiel. Zur vollen Stunde erscheinen hier Romeo und Julie in Lebensgröße. Wir kaufen wieder mal ein, tanken und füllen den Wassertank, denn auf dem Highway 43 gibt es für die nächsten 150 Kilometer gar nichts außer Landschaft. Er wird auch „Forgotten World Highway“ genannt, denn die Siedlungen, die es hier früher gab, sind allesamt aufgegeben worden, außer Whangamomona, das aussieht wie eine Siedlerstadt im wilden Westen. Die zehn Einwohner haben ihr Dorf 1989 zu einer unabhängigen Republik erklärt, was auf beträchtlichen Starrsinn und/oder Humor schließen lässt. Der Grund war, dass die Distriktgrenzen geändert worden sind, womit die Leute dort nicht einverstanden waren.
Unweit davon treffen wir auf dem Pass eine Gruppe Reiter. Einer davon stellt sich auf den Sattel seines Pferdes und fängt an, mit seiner Peitsche laut zu knallen. Ich frage natürlich nach, was das soll: So werden hier die Pferde schussfest gemacht, denn er gehe gern auf Jagd und schieße ab und zu auch auf Touristen. Kiwiwitz.
Ziemlich genau in der Mitte des Weges von Stratford nach Taumarunui liegt die Geisterstadt Tangarakau. Bis in die 1930er Jahre lebten hier über tausend Menschen, um die Eisenbahnstrecke zu bauen, Tunnel zu graben und eine Kohlemine zu betreiben. Jetzt gibt es noch drei oder vier bewohnte Häuser. Jimmy hat sein Auskommen als Bienen- und Campingplatzwirt. Viele Leute verirren sich hierhin jedoch nicht, denn die enge, gewundene Schotterstraße ins Raekohuatal ist nochmal sechs Kilometer lang und anstrengend zu fahren. Wir sind uns einig: Dieses Idyll ist einer der schönsten Plätze, wo wir in Neuseeland gecampt haben. Ein kleiner Fluss, ein Tal mit wilden Pferden, auf dem Platz laufen liebenswerte Schafe herum, alles ist urgemütlich und sehr sympathisch. Auf die Rosellapapageien angesprochen, reagiert Jimmy allerdings mit dem trockenen Kommentar, er würde die hübschen Vögel bei jeder sich bietenden Gelegenheit mit einem Schuss aus seiner Schrotflinte erledigen. Die gehören hier nämlich nicht her, sind aus Australien zugewandert und müssen deshalb weg, genau wie die Possums, Igel, Hermeline und Ratten. Da ist er nicht pingelig, der Kiwi. Mit roher Gewalt versucht er, sein verkorkstes Ökosystem wieder in Gang zu bringen. Alles, was die einheimische überwiegend bodenbrütende Vogelwelt in Gefahr bringt, möchte man am liebsten ausrotten.
Die riesige Interislander Fähre schwankt leise, langsam aber doch sehr beträchtlich hin und her. Eigentlich sind wir beide seefest, aber jetzt wird es uns doch zu viel. Wir suchen uns ein bequemes Plätzchen und machen die Augen zu, bis die See wieder ruhiger wird. Nach etwa drei Stunden laufen wir in Wellington ein, mit dem Ende des Geschwankes ist die Übelkeit wie weggeblasen. Frisch wie die jungen Kiwis erkunden wir die Stadt in einem kurzen Spaziergang. Neuseelands Hauptstadt ist zwar mit 200.000 Einwohnern die zweitgrößte des Landes, dennoch aber recht übersichtlich. Die flippige Cuba Street, die viktorianischen Villen auf dem Hügel, die Hafenpromenade, ein Blick ins Te Papa Museum und ein Eis beim dienstältesten dampfbetriebenen Hafenkran der Welt runden unseren Besuch ab. Wie man hier erdbebensicher Hochhäuser baut, erfahre ich auch nebenbei. Dann fahren wir aber raus aus der Stadt und ins Grüne, das liegt uns einfach besser. Der Campground ist Skip Turley gewidmet, President of the Wellington Bataillion, the Boys‘ Brigade. Die Einrichtung stammt wohl auch aus den 1950er Jahren. Außer ein paar Dauerbewohnern ist der riesige Platz völlig menschenleer, es springen weder betende Boyscouts noch alte Veteranen herum. Uns ist es recht so. Wir kochen uns nochmal die leckeren Grünlippmuscheln. Bei Countdown haben die riesigen Dinger gerade mal 5 Dollar das Kilo gekostet!
Fähre XXXL
Die Gebäude stehen auf riesigen Gummiklötzen!
9.1.2020 Lake Wairarapa
Die nächste Etappe ist kurz. Ich bin erlebnismüde. Zu meiner lieben Andrea sage ich: Heute will ich mal gar nichts erleben. Luxusproblem, denkt ihr vielleicht. Aber jeden Tag woanders, ständig neue Eindrücke und kaum Zeit, um diese zu verdauen – das ist auf Dauer ziemlich anstrengend! Jedenfalls fahren wir nur eben über die Remutaka Range und den gleichnamigen Pass. Ein Denkmal erinnert an die neuseeländischen Truppen, die hier im ersten Weltkrieg zunächst nach Upper Hutt und dann weiter nach Wellington marschierten, um sich nach Europa in den Tod einschiffen zu lassen. Am Lake Wairapapa sage ich zu meiner Liebsten: „Schau mal, wie schön. Hier passiert gar nichts!“ Die Landschaft wirkt leer und ein bisschen öde. Der Campingplatz ist riesig, es gibt kaum Besucher. Der See ist mit 78 Quadratkilometern fast so groß wie der Chiemsee, aber nur 2,5 Meter tief. Es gibt zwei Plumpsklos und drei Mülleimer. Was will man mehr? Wir beschließen, hier ein wenig zu rasten und alles setzen zu lassen. Jeden Tag ein anderer Spot, jeden Tag ein neues Abenteuer – das geht auf Dauer nicht. Irgendwann weiß man nämlich nicht mehr, was gestern war.
Am Abend versüßen uns noch ein paar Jugendliche die Ruhe mit Mopedfahren, Hupen und Geschrei. Wir beschließen, es ihnen am andern Morgen durch extra frühes Aufstehen, ausgiebiges Schiebetüren-Betätigen und ihnen deftigen Furz ins Zelt heimzuzahlen. Tun wir dann natürlich doch nicht, lieb wie wir sind. Tatsächlich sind die Burschen doch kurz nach uns auf und spielen ihre unschuldigen Spiele weiter: Jetzt werfen sie mit großen Steinen auf den blechernen Mülleimer neben dem Plumpsklo. Jeder Treffer wird im ganzen Camp gefeiert. Aber eigentlich sind die Buben ganz lieb und höflich, nur nicht ganz ausgebacken.
Die Landschaften, die
wir heute besuchen sind mehr als ein Ausgleich: Entlang und durch die
Putangirua Range kommen wir schon fast aus dem Staunen nicht mehr heraus. Die Schlucht
mit den Pinnacles sind auch ein Drehort des Herrn der Ringe. Aragorn, Legolas
und Gimli, der Zwerg waren durch die gespenstische Landschaft zu den Pfaden der
Toten gewandert. Wir dagegen haben einen warmen, sonnigen Tag erwischt und
schwitzen auf der knapp dreistündigen Wanderung. Die Ausblicke sind überwältigend.
Auch das nahe Cape Palliser und der dortige Leuchtturm beeindrucken uns sehr. Es ist der südlichste Punkt der Nordinsel, bei klarem Wetter soll es angeblich möglich sein, bis zur Südinsel hinüberzusehen. Heute ist allerdings die Luft getrübt durch den Rauch der australischen Buschfeuer, dennoch lässt uns die urtümliche Gewalt der Landschaft staunen. Wie stark der Wind hier mitunter bläst, kann man an dem festgezurrten Klohäuschen sehen. Die Stahlseile sind bestimmt nicht als Diebstahlssicherung gedacht! Auch hier besuchen wir eine Kolonie von Fellrobben und beobachten ganz aus der Nähe diese eleganten Tiere. Gleich neben der tosenden Brandung ruhen sie in der Sonne, beschnuppern sich gegenseitig, spielen mit den Kleinen im Wasser. Die Landschaft ist atemberaubend: Am liebsten würden wir das Auto stehen lassen, um die Küstenstraße zu Fuß abzulaufen – ein Fotomotiv folgt dem anderen. Die zahlreichen Landslips und Washouts tragen dazu bei, dass die Straße auch sehr interessant zu befahren ist. In Ngawi machen wir kurz Pause, hier gibt es wieder Netz für den Blog und Fish&Chips für den Blogger. „Ihr seid aus Deutschland, oder?“ werden wir von einem Maorimann mit beeindruckenden Tattoos gefragt. Wir unterhalten uns ausführlich über unsere Länder, wie schon bei manch anderer Begegnung mit anderen Kiwis zuvor. Die Leute sind wirklich sehr offen, sehr freundlich und begierig, Neues zu erfahren.
Nebenbei erfahren wir,
dass Trump fast in einen neuen Krieg mit dem Iran hineinschlittert. Mit
Entsetzen hören wir von dem abgeschossenen ukrainischen Flugzeug und dem
ermordeten iranischen General.
11.1.2020 Von Lake Ferry
über Greytown und Mt. Bruce nach Eketahuna, Kiwihauptstadt
Riesige bewaldete und von Gras bestandene Hügel säumen unseren Weg. Martinborough, Greytown, Carterton und Masterton reihen sich in einem weiten Tal hintereinander. Auf der Südinsel mussten wir öfter stundenlang fahren, um von einem Dorf ins nächste zu kommen. Die beiden ersten sind schmucke Städtchen in einer Weinbaugegend, die anderen eher hässliche Ansammlungen von Zweckbauten, wo Farmer sich mit Material versorgen können. Entlang der Straße stehen Werbetafeln für Traktorreifen, Mietbulldozer und Rinderbesamung. Das aus Betonblöcken nachgebaute Stonehenge beeindruckt uns nicht so sehr, die Vogelaufzuchtstation am Mount Bruce schon eher. Hier werden Neuseelands seltene und bedrohte Vogelarten aufgezogen und in den umliegenden Bergen ausgewildert. Wir sehen sogar einen weißen Kiwi! Auf einem einfachen Camping in Eketahuna finden wir Platz für die Nacht. Hier in der Gegend gibt es die seltenen Vögel tatsächlich freilebend.
Kaka – Tieflandpapagei
12.11.2020 Von Eketahuna über Whanganui nach Hawera – 225km
Der folgende Tag ist ein Fahrtag, wir basteln an unserem eigenen Roadmovie. Eben haben wir den 6000ten Kilometer in Neuseeland zurückgelegt. Der einzige Sender, den wir gelegentlich im Autoradio empfangen, spielt ununterbrochen Oldies aus den 50er und 60er Jahren. Wann habt ihr zum letzten Dean Martin im Radio gehört? Wir rätseln, ob die Radiostationen hier nicht bei der Gema mitmachen und deshalb nur Werke lang verstorbener Künstler bringen. In dem Hochtal hinter Masterton weht der Wind so stark, dass alles schief zu sein scheint: Bäume, Zäune, Strommasten. Rechts ist ein Gebirge, links auch. Wir fahren einfach so lange, bis sich die Ausläufer der beiden in der Mitte treffen und folgen dann den Serpentinen in die Höhe rauf und auf der anderen Seite wieder herunter. Da liegt dann Palmerston North vor uns. John Cleese, bekannt von Monty Python’s sagte einmal über diese Stadt, sie sei so hässlich – wer sich das Leben nehmen will, sich aber nicht traut soll einfach hierher kommen. Die Stadtverwaltung von Palmerston revanchierte sich, indem sie die örtliche Müllkippe in Mount Cleese benannte.
Am Lake Wiritoa machen wir Pause und beobachten, was der Kiwi so am Sonntag gerne tut: Hier sind drei Viertel des Sees den Motorbooten vorbehalten, die unter höllischer Lärmentwicklung immer im Kreis herum fahren, wobei sie mehr oder weniger elegante Wasserskifahrer oder quietschbunte Gummiwürste und Plastikrafts hinter sich her ziehen, auf denen der kreischende Nachwuchs sich festzuhalten versucht. Und die Frau steht derweil am Grill und hat ihre Ruhe. Ein neuseeländischer Mann braucht also mindestens einen Allradpickup, ein Boot, ein Jetski, ein Quad, eine Enduro und… vielleicht noch ein Leichtflugzeug. Mindestens. An den Strand geht man nicht – nein, man fährt mit dem Geländewagen oder Quad, damit das Wasser möglichst hoch spritzt. Das ist nicht übertrieben, wir haben es jetzt schon ein paar mal sonntags an ländlichen Seen und Meeresufern beobachtet.
Das Highlight des Tages ist dann aber der Campground am Meer bei Ohawe. Direkt über den Klippen bietet er wunderbare Ausblicke, alles hat den Charme des Camping früher. Vor dem Office, einer etwas wackeligen Holzhütte liegt ein Wirbelknochen eines Wals. Nur den mächtigen Vulkan Taranaki können wir nicht sehen, der liegt nämlich hinter den Dünen. Leider ist der Strand so steinig und die Brandung derart wild, dass wir uns nicht weit hinein trauen. Aber der Sonnenuntergang ist dafür so romantisch wie wir es uns gewünscht haben.
Hier der letzte Nachtrag von der wunderbaren Südinsel, dann geht es auf der Nordinsel weiter.
Nachdem die Herbergssuche in Kaikoura am Tag zuvor schon so ein Drama war, fahren wir gleich raus aus der Stadt zu dem idyllischen kleinen und sehr einfachen DOC-Campingplatz PuiPui (Wasser aus dem Fluss und Plumpsklo). Er liegt in einer Schlucht über einem Wildwasserfluss, der zum Glück gerade nur wenig Wasser führt. Doch die zerfressenen, fast überhängenden Felswände und die zerfetzten Bäume im Flussbett sprechen Bände über die Gewalt des Wassers.
Auf der A1 Richtung Norden, angeblich eine der spektakulärsten Küstenstraßen der Welt… wir sind nur mäßig beeindruckt, denn der Himmel ist stark bewölkt und der Wind bläst heftig. Die Strände sind zwar riesig, aber dunkelgrau; wie der Himmel und das Meer auch. Nichtsdestoweniger haben sich ein paar unerschrockene Surfer hinaus gewagt. Kurz vor Havelock finden wir Platz auf einem schönen, einfachen Campingplatz mit Naturbad im Fluss. Sheila hat eine gut ausgestattete Küche mit Töpfen, trinkbarem Wasser und einem Männerasyl: „Women, leave your men here and go shopping, don’t forget to pick them up afterwards“. Mit gefällt am besten der Bedford Bus ganz hinten am Campground. Ein Schornstein schaut aus dem Dach und jemand hat einige Ster Holz aufgeschichtet, offenbar dient der Bus aus den 60ern als Holzfällerhütte für den Winter.
Am andern Morgen fahren wir weiter zur Pelorus Bridge und gehen die vierstündige Wanderung zum Trig K mit zwei Wasserfällen. Wir hören unterwegs das Ticken der Holzwürmer und das Zirpen der Zikaden – weit über Zimmerlautstärke! – wir sehen einen urtümlichen Urwald, entdecken die Neuseelandtaube Kereru mir dem grün-weißen Gefieder, werden begleitet vom Fantail, einem winzigen, sehr neugierigen Vogel mit auffälligem schwarzweißem Schwanz und kosten den süßen Nektar des schwarzen Pilzes, der hier die Borke vieler Bäume überzieht. Zum Schluss baden wir im eiskalten Pelorusfluss zwischen Stromschnellen und Kiesbänken. Die heiße Sonne wärmt uns in Minutenschnelle wieder auf.
Die Straße über die Berge nach Nelson ist eine Schau. Gern wäre ich sie mit dem Motorrad abgefahren – hier reiht sich eine Kurve an die andere. Die Ausblicke sind schön, sie erinnern uns teilweise an den Bayrischen Wald: Sanfte Berghänge, allesamt von Nadelbäumen bestanden: Hier sind es kalifornische Kiefern, daheim wären es wohl Fichten. In Nelson gibt es nichts für uns, in Richmond finden wir auch keinen Platz, die Hauptsaison schlägt jetzt voll durch. Aber mein Schatz ist der beste Fremdenführer, sie findet uns einen schönen und günstigen Platz zwischen Richmond, Hope und Brightwater: Die Besitzerin Sue ist so angetan von unserer Ehrlichkeit (wir hatten schon bezahlt, als sie zur Kontrolle kam), dass sie uns anbietet, von ihren Orangen, Zitronen und Avocados zu ernten.
Der Abel Tasman Nationalpark ist der kleinste von Neuseeland. Dennoch groß! Wir haben natürlich wieder mal nichts vorgebucht – jetzt in der Hauptsaison bekommt man nicht mal ein Kajak geliehen, ohne wochenlang vorzureservieren. Also lassen wir uns vom Wassertaxi nach Anchorage bringen, die Fahrt zum Slip ist schon allein eine Show: Der alte Ford Traktor zieht das Motorboot mitsamt seinem Dutzend Passagiere runter ins Watt, bis das Wasser so hoch steht, dass das Boot aufschwimmt. Wir bewundern unterwegs noch den Split Apple Rock und die Fellrobbenkolonie auf Adelaide Island und hüpfen dann ausgeruht aus dem Motorboot an den Strand in Anchorage mitten im Nationalpark. Für die Wanderung zurück brauchen wir dann vier Stunden, es sind knapp 14 Kilometer. Die Aussicht auf die Strände unter uns ist gigantisch, der Urwald, den wir durchqueren beinahe unberührt.
Erschüttert erfahren wir abends, dass John, unser erster Gastgeber verstorben ist. Er hatte uns vor sechs Wochen in Christchurch als Couchsurfer sehr herzlich aufgenommen und in vielen Dingen geholfen. Vor fünf Wochen hatten wir ihn wieder getroffen, Sylvester zuletzt Kontakt gehabt und jetzt, drei Tage später ist er nicht mehr.
Wenn man direkt am
Strand sein Nachtlager aufschlägt, der Himmel sternenklar ist und am Morgen die
Möwen und die Spatzen mit am Frühstückstisch sitzen, dann hat man nichts falsch
gemacht. Wir hören, wie die Wellen sich am Strand brechen. Auf einem alten
Baumstamm nehmen wir Platz und blicken über die Bucht nach Richmond – trotz der
Nähe der großen Stadt können wir wieder mal im wahrsten Sinne des Wortes
unbehelligt von Lichtverschmutzung die gesamte Milchstraße bewundern.
Rabbit Island und nochmals Pelorus River
Wir haben ja schon ein paar schöne Strände gesehen, aber auf Rabbit Island sind wir wieder mal fast sprachlos vor Begeisterung: Der Sand ist fein, er fällt ganz sanft ab zum Meer. Die Bäume und Sträucher sehen aus, als ob es die nur hier gäbe. Tatsächlich sind auch viele Pflanzen endemisch. Doch was so naturbelassen aussieht, ist in Wahrheit Resultat der Bemühungen der Naturschutzbehörden. Mit viel Mühe, Fallen und 1080 Gift versucht man, die ursprüngliche Flora und, soweit möglich, auch Fauna wieder herzustellen. Schon öfter sind wir an Kahlschlägen oder toten Wäldern vorbei gekommen. Diese sind, ebenso wie zahllose Possums, Hermeline, Ratten usw. Opfer der recht radikalen Methoden des Department of Conservation. Ob es wohl gelingen wird, die einzigartigen Lebensräume Neuseeland wieder herzustellen?
Wo sich schon die Zwerge über Stromschnellen herunter treiben ließen, gefällt uns die Landschaft fast noch besser. Dass der Pelorus River Drehort für den zweiten Teil des Filmes „Der Hobbit“ war, erfahren wir auf einer wunderschönen Kajakfahrt. Das glasklare Wasser, die Felsen und die vielen Kaskaden, die wir durchfahren, lassen keine Langeweile aufkommen. In Havelock essen wir außerdem die besten Grünlippmuscheln weltweit, schließlich rühmt sich das Dörflein, Welthauptstadt der leckeren Weichtiere zu sein.
Die Nacht verbringen wir wieder bei Sheila, wie vor ein paar Tagen. Immerhin ist wieder mal Waschtag und der Platz ist wirklich sehr bequem. Kein Wunder, dass der Rentner Adam schon vor zig Jahren beschlossen hat, hier ganz zu leben. Seinen alten Bedford Bus hat er zwar durch einen neueren ersetzt, dem Platz sind aber beide treu geblieben. Wieder gibt es heute trotz Halbmond einen unglaublichen Sternenhimmel, aber es ist gleichzeitig unsere kälteste Nacht in Neuseeland. Weil es so klar ist, verschwindet auch das letzte Bisschen Sonnenwärme rasch nach Sonnenuntergang. Übrigens: Der abnehmende Mond sieht hier genauso aus wie bei uns der zunehmende – und umgekehrt. Man kann sich also nicht die alte Kinderregel mit den Buchstaben reindenken. Genauso schwierig wie mit dem Schatten. Wenn du hier dein Auto parkst und dir überlegst, wo in ein paar Stunden der Schatten sein wird, musst du aufpassen. Es ist nämlich ganz anders als daheim in Deutschland. Die Sonne wandert nämlich nicht rechts rum. Selbstverständlich weiß ich auch, dass die Sonne sowieso nicht wandert, aber eben scheinbar. Und das eben anders herum. Mittags steht sie nämlich im Norden! Freilich geht sie auch hier in Osten auf und im Westen unter, der Rest unterscheidet sich aber massiv. Das kann jemanden wie mich schon ein wenig durcheinander bringen… natürliche Orientierung ist nicht mehr instinktiv, sondern erfordert plötzlich bewusstes Nachdenken.
Jedenfalls haben wir uns heute auf die Scenic Route durch den Kenepuru Sound und den Queen Charlotte Sound aufgemacht. Ich habe mir wieder mal ein Motorrad unterm Hintern gewünscht, denn hier reiht sich wirklich eine Kurve an die andere. Traumhafte Ausblicke und Kaiserwetter machen die Sache rund. Ein Glück, dass mein Schatz so hart im Nehmen ist. Ich könnte auf dieser Straße nicht Beifahrer sein, dafür hätte ich zu viel Angst. Rechts der Fels, links der Abgrund – jeweils fast senkrecht. Die Straße ist super eng und vielerorts abgerutscht, geflickt, beschädigt. Da rumpelt der Hiace schon, wenn die Fahrbahn mal eben um 20 oder 30 Zentimeter absinkt! Wir unternehmen noch eine kleine Wanderung in die Mistletoe Bay und fahren weiter zu einem der schönsten Plätze, die wir hier jemals bewohnt haben: Aussie’s Camp. Von dort wandern wir nochmal ein paar Kilometer bis zum Ende der Landzunge, wo man einen Blick auf den Fjord hat. Die Rechnung geht auf: Hier haben wir tatsächlich 3G Empfang und können die letzte Version der Bachelorarbeit unseres Sohnes herunterladen. Wir sind schon gespannt, wie sich das Ganze so liest. „What are you guys up to?“ fragt uns lässig unser Nachbar – mit guys (Burschen) sind selbstverständlich alle Anwesenden, gleich welchen Geschlechts gemeint. So wunderbar unverkrampft sind die Kiwis eben. Bei der Gelegenheit kommt mir das Gendern in Felix‘ Bachelorarbeit in den Sinn – so ein Blödsinn.
Auf der SH70 fahren wir weiter
Richtung Nordosten, wir durchqueren eine urzeitliche und fast unbesiedelte
Gegend mit steilen Lehmbergen und schroffen Schluchten. Gleich nebenan liegt
ein Skigebiet am Mount Lyfort, kaum vierzig Kilometer von der nächsten Küste
entfernt. Die meisten Straßenschilder tragen Einschusslöcher oder Beulen von
Schrotladungen, für die ansässigen Hillbillies scheint es ein Sport zu sein,
auf diese vom fahrenden Auto aus zu schießen. Kurve folgt auf Kurve, für die hundert
Kilometer brauchen wir gut zwei Stunden. Leitplanken gibt es hier keine, wer die
Fahrbahn verlässt, trifft Fels oder Luft. Doch mehr als die Straßenführung
macht uns die Temperatur zu schaffen: Gestern noch hatten wir Skiunterwäsche
und Pullover getragen, heute haben wir draußen 36°C – das hält doch kein Mensch
aus!
In Kaikoura wird es zum Glück erträglicher, zwar ist auch hier der Himmel durch Aschewolken von den Buschfeuern Australiens verhangen, aber wenigstens weht ein erfrischender Wind und es nicht ganz so heiß. Wir setzen uns erstmal an den Kiesstrand, kühlen unsere Füße im Wasser, beobachten die Angler, lesen die letzten Kapitel von Felix‘ Bachelorarbeit und schauen uns die Stadt an. Leider haben wir es versäumt, frühzeitig Walbeobachtung oder Delfinschwimmen zu buchen, genauso wenig haben wir einen Campingplatz reserviert. Also bleibt uns nur da örtliche Museum (sehr sehenswert!) und dann eine stundenlange erfolglose Suche nach einem Stellplatz. Schließlich fahren wir raus aus der Stadt und biegen in irgendeine Nebenstraße ein, wo wir ein ruhiges Plätzchen zwischen Steinbruch und Wäldchen finden. Hier schmeckt uns die Pasta mit Schwammerl und Gemüse!
Die kleinen Seebärenbabys mit den großen Kulleraugen spielen munter in der Pfütze zwischen den Felsen. Sobald eine der Mamas zur Kolonie hier an der südlichsten Spitze der Halbinsel Kaikouras zurückkehrt, beginnen sie zu quieken und zu grunzen. Eifrig beschnuppern sich die Tiere, bis sich Mama und Kind erkennen, dann wird geschmust und die Kuh legt sich irgendwann nieder, damit das Kleine ihre Zitzen suchen und trinken kann. Ich bin glücklich und gerührt, diese wunderbare Familienszene aus nächster Nähe miterleben zu dürfen. Bei den Möwen ist es ganz ähnlich: Das Küken stolpert ein wenig planlos über die Felsen, während ein Elternteil aufpasst. Wehe, eine der Robben kommt zu nahe! Da werden die Flügel ausgestreckt und ein riesiges Gezeter beginnt, um vom Kind abzulenken.
Am Nachmittag habe ich mein zweites Naturerlebnis. Ein Tauchgang im Kelp der Baxter’s Bay gibt mir Eindrücke der hiesigen Unterwasserwelt. Neben den unvermeidlichen Hummern, Nacktschnecken und Fisch begegnet mir ein vorwitziger Oktopus, der mir gern die Unterwasserkamera abgenommen hätte. Der Kerl ist ziemlich groß und kräftig, aber ich lasse nicht los, bis er aufgibt.
Endlich habe ich mich dazu durchgerungen, auch die rechte Sandale zu verabschieden. Bis heute hatte ich noch gehofft, dass die linke noch ihren Weg zurück zu uns fände, aber wer glaubt schon an den Weihnachtsmann? Überhaupt, Weihnachten. Wir haben Heiligabend am Milford Sound verbracht, am ersten Feiertag sind wir den Aufstrich des Anfangsbuchstabens vom Kepler Treck gewandert. Insgesamt hat der Treck rund 60 Kilometer, davon sind wir heute ein Zehntel gelaufen. Aber hin und zurück! Also doch das halbe K. Auch heute haben wir wieder ein wenig unsere abnehmende Fitness betrauert. Aber andererseits: Andere sind noch viel unfitter, auch Bekannte von uns. Oder haben schlimme Krankheiten. Oder sind schon gestorben. Also muss man dankbar sein.
Nach einem schönen, ausführlichen Frühstück geht
es weiter nach Queenstown. Die Stadt ist überfüllt mit Weihnachtsurlaubern,
also weiter über die Crown’s Range Richtung Norden. Auch dies ist eine wunderschöne,
extrem gewundene Bergstraße. Wir kommen ins hübsche Arrowtown. Das kleine
Provinznest hat sich ein wenig von dem alten Goldgräbercharme erhalten.
Dennoch: Hier treffen wir auf die ersten sprechenden Toiletten. Ohne Scherz:
Tür auf, und eine Stimme begrüßt dich. Musik erklingt, in diesem Fall „Rudi,
the rednosed Reindeer“, dann erklärt dir das Klo, dass du zehn Minuten Zeit
hast für dein Geschäft. Wenn du fertig bist, spült die Toilette selbsttätig –
es könnte ja sein, dass du es vergessen hast? – und auf Knopfdruck öffnet sich
die Türe wieder. Unglaublich, vor allem nachdem wir jetzt schon so viele
Komposttoiletten gesehen und benutzt haben. Vielleicht will der Kiwi da ein
bisschen was wieder gut machen?
Am Lake Haynes sitze ich in Pullover und mit Socken am Ufer und beobachte unerschrockene Neuseeländer, die tatsächlich ins Wasser steigen und schwimmen. Am Lake Wanaka besichtigen wir den berühmten Tree-in-the-lake. Er ist nicht schwer zu finden, es stehen immer mindestens zwei Dutzend Chinesen davor. Komischerweise treten sie fast immer in Gruppen oder gar in Horden auf. Die Chinesen, nicht die Bäume.
Im einzigen Bioladen von Fjordland, Southland und Otago erwerben wir noch ein weiteres Moskitospray. Vielleicht hilft ja das gegen die Sandfliegen? Dann fahren wir bei stetig schlechter werdendem Wetter weiter nordwärts, entlang der Seen Lake Wanaka, Lake Hawea und dann wieder Lake Wanaka. Jeder dieser Seen hat so gigantische Ausmaße! Am Haast Pass überqueren wir das Gebirge, ein kurzer Wandersteig bringt uns bei leichtem Regen auf den Haast Pass Lookout. Jeder der Urwälder hier auf der Südinsel hat einen eigenen besonderen Charakter, hier ist buchstäblich alles von Farnen und Flechten überwuchert. Vielleicht kommt es mir auch nur so vor, weil: Weit sehen kann man bei dem Wetter ohnehin nicht. In Haast gibt es dann tatsächlich genau einen kleinen Tante-Emma-Laden (hätten wir doch noch in Wanaka eingekauft!) und ein Café. Bei jetzt strömendem Regen kehren wir ein, leider gibt es nichts mehr zu essen. Wer hat bei dem Wetter Lust, im Freien zu kochen? Genau, niemand. Drum ist das Essen auch ausverkauft und auf allen Plätzen sitzen satte Touris, die sich an ihren Kaffeetassen festhalten, nur um nicht in den Sturm raus zu müssen. Also, dann eben nur Kaffee für uns und anschließend weiter auf der Straße entlang der Westküste. Es regnet Sturzbäche. Immerhin ist die Straße (bisher) nicht gesperrt.
Hier gibt es so gut wie gar nichts mehr. Kein Radio, kein Handynetz, keine Ortschaften. Am Knights Point sind die vorgelagerten Felsen kaum zu erkennen, von den Seelöwen ganz zu schweigen. Wir bleiben irgendwo am Paringa River neben der Straße stehen und vermeiden es, das Auto zu verlassen. Leider ist unser Bettzeug im Dachzelt, aber dorthin kommen wir jetzt keinesfalls. Also igeln wir uns hinten auf den Sitzbänken ein. Als der Sturzregen mal kurz etwas leichter wird, springe ich auf die Leiter und hole unser Bettzeug aus dem ersten Stock. Später wärmen wir noch eine Kürbissuppe aus der Dose auf. Nicht lecker. Am anderen Morgen ist der Regen vorbei und ein strahlend blauer Himmel lacht uns an! Nichtsdestoweniger ist unser Bettzeug komplett nass. An den eiskalten Blechwänden, an den Fenstern und an unserer Bettdecke des Vans kondensiert der Atem in der Nacht so stark, dass morgens alles schwimmt. Die Sandfliegen sind auch schon munter. Wir kochen Kaffee und fahren erstmal ein Stück mit voller Heizung und Klimaanlage. Kurz drauf kommen wir ans Meer – wieder so ein kilometerlanger Traumstrand: Bruce Bay. Hier frühstücken wir und lassen unser Auto trocknen, laden wieder ein paar Hundert Sandfliegen ein und weiter geht’s. Allein an meinem linken Fuß zähle ich 40 Stiche!
Die Gletscher an der Westküste sind unser nächstes Ziel. Den Fox Glacier bestaunen wir nur aus der Ferne: Vom Lake Matheson aus soll man einen schönen Blick haben, doch heute versteckt sich der Mount Cook meist hinter dicken Wolken. Nur ganz kurz sehen wir den schneebedeckten Gipfel. Sicher, wir könnten uns natürlich auch mit dem Helikopter rauffliegen lassen, rund 500€ hätte uns der Spaß gekostet. Hier stehen überall Helis herum und es scheint auch ganz normal zu sein, denn zum Fox Gletscher kommt man ohne Flug nur schwierig hin. Ist doch irgendwie verdreht: Da lassen sich die Leute per Helikopter auf den Gletscher fliegen, weil Gletscher klimawandelhalber bekanntlich immer kleiner, immer seltener und was Besonderes. Und beim Flug hinauf entstehen dann flugs noch ein paar Kohlendioxide, weil Heli mit Solar noch nicht erfunden. Wir steigen also wieder in unseren Toyota Diesel (ja!) und brausen weiter zum Franz-Josef Gletscher. Der hieß übrigens bis 1865 Albert. Der Entdeckungsreisende Julius Haast hat ihn dann aber nach dem österreichischen Kaiser umbenannt. Die Maori sagen wieder noch anders dazu: Waiau. Dem Gletscher ist das aber alles egal. Der schwitzt und wird jedes Jahr ein paar Dutzend Meter kürzer. Wir erwandern ihn über einen kurzen Wanderweg entlang dem reißenden Waiho-River, der aus dem Schmelzwasser des Franz-Josef besteht.
Unser Nachtlager
schlagen wir in Okarito auf, endlich wieder duschen! Der Platz ist relativ arm
an Sandfliegen, vielleicht liegt es auch an dem extremen Starkwind. Neben dem Kitchenshelter
(eigenen Gaskocher mitbringen!) hat sich der Bus mit der Kiwiexperience
breitgemacht. Junge Leute, die gemeinsam im Bus reisen und manche Etappen per
Fahrrad zurücklegen. Gekocht wird gemeinsam, Zelte haben sie auch dabei. Eine
gute Idee!
Auf der Route nordwärts wird es immer einsamer. Westland ist der am dünnsten besiedelte Teil Neuseelands. An den Tankstellen steht teilweise ein Schild, wie weit es jeweils bis zur nächsten ist. Und wir reden hier von 100 oder 200 Kilometern. Überhaupt, die Straße. Eben haben wir eine (solarbetriebene) Anzeigetafel passiert, die besagt, dass die Straße von sieben Uhr morgens bis 9 Uhr abends offen ist. Mit gutem Grund: Einige Stellen sind nur einspurig befahrbar, vielfach wurden Brücken und Böschungen bei den heftigen Regenfällen der letzten Wochen weggespült. Mehrfach passieren wir Stellen, wo offenbar Muren und Lawinen über die Straße hinweggegangen sind. Die schweren Baumaschinen für die Aufräumarbeiten stehen großteils noch an Ort und Stelle. Ich habe ja den Verdacht, dass das Gerät gleich hier bleibt, denn der nächste Erdrutsch ist nicht weit. Kein Wunder, dass viele der einheimischen Autos nicht nur über Allradantrieb verfügen, sondern auch ein hochgelegtes Luftansaugsystem. Stundenlang fahren wir über den Westhighway 6, gelegentlich kommen wir durch winzige Weiler wie die alten Goldgräberorte Ross oder HariHari. Meist gibt es dort einen Diner mit Bierausschank, manchmal eine Tankstelle, selten einen kleinen General Store (Tante Emma Laden). Wer hier lebt, hat definitiv eine große Tiefkühltruhe und eine eigene Wasser- und Stromversorgung. Zum Einkaufen mal eben zwei, dreihundert Kilometer in die nächste „Stadt“ zu fahren, das ist nicht jedermanns Sache. Doch die Landschaft ist atemberaubend schön. Immer wenn wir die breiten Flüsse auf den One Lane Bridges (einspurige Brücken) überqueren, schaue ich – zu Andreas Entsetzen – gern zur Seite. Meist thront ein nebelumwobener hoher Berg im Hintergrund, das Schmelzwasser seiner schneebedeckten Hänge strömt eisig-blaugrau über breite Kiesfelder. Angeschwemmte Bäume und zerschmettertes Treibholz spricht Bände über die Gewalt des Wassers.
Zum Glück wird das
Wetter gerade wieder besser und wir wagen es trotz heftigem Wind am Lake
Malinapua zum Baden zu gehen. Doch kaum, dass das Wasser bis an die Waden
reicht, wird umdisponiert. Man kann sich auch prima mit den Händen ein wenig Wasser
schöpfen und die Achseln auswaschen, das genügt. In Hokitika gönnen wir uns
einen ziemlich mäßigen Burger und Sandwich, dann geht’s weiter in die größte
Stadt Westlands: Greymouth. Hier leben gerade mal knapp 10000 Menschen. Monteiths
Brewery ist wohl die größte Attraktion des Ortes, also hin. Mein Schatz ist so
lieb und fährt das Auto im Anschluss an die Bierprobe.
Unsere Übernachtung am
Spülsaum wird beinahe zum Alptraum. Der große Camperparkplatz ist nach unserer
Bierprobe übervoll, also weichen wir aus auf die untere Strandpromenade, die
Schilder mit den Überflutungswarnungen ignorierend. Im Laufe der Nacht kommt die
Flut und wir hören die Wellen so laut, dass wir meinen, unser Auto wird schon
umspült.
Die Pancake Rocks sind
vor 35 Millionen Jahren durch Sedimentation in einem Urmeer entstanden. Schicht
um Schicht legten sich Schwebeteilchen ab, Druck ließ die Schichten absinken
und verdichtete das Ganze zur Versteinerung, später hoben sich die Gesteine und
wurden Erosion durch Wellen und Wind unterworfen. So entstand das bizarre
Felsengewirr am Meeresufer. Bei Flut erzeugen die Wellen in den Hohlräumen
extremen Druck, der sich mit Krachen wie von Donnerschlägen und mit riesigen
Wasserfontänen entlädt.
Wenn jetzt ein Brontosaurier
aus dem urzeitlichen Farnwald herauslugen würde – ich wäre nicht überrascht. Wie
in Jurassic Park fühlen wir uns auf dem Punakaiki River Walk. Oben dichter
Nebel, hohe und steile Felswände, unten ein glasklarer munter sprudelnder Fluss,
und überall rundum sprießende, blühende und alles und sich selbst immer wieder
überwachsende Vegetation. Am Stamm jedes Baumfarns ranken sich unzählige kleine
Aufsitzerpflanzen hoch, Moose und Flechten bedecken jeden Quadratzentimeter.
Der Foulwind Walk führt uns über eine kleine nördliche Landspitze mit einem Leuchtturm. Abel Tasman hatte wohl seinerzeit Pech mit dem Wind, weshalb er die Gegend und das Kap Foulwind benannte. Dicht dabei gibt es eine Robbenkolonie. Die Tiere liegen gemütlich auf den Felsen unter unserem Ausblickspunkt. Man kann nicht dichter heran, man möchte auch nicht. Einerseits der Tierschutz, zum anderen der Gestank. Ich weiß nicht, ob es an der jetzigen Paarungszeit liegt, aber vor ein paar Wochen stanken die Tiere an der Ostküste weit nicht so. In der Bucht daneben nehme ich trotz kühlem Wasser und heftigem Wind ein Bad im Meer: Wunderbar!
Beim Einchecken im Berlin’s am Buller River bekomme ich gleich ein Jobangebot. Ich könnte sofort als Koch oder Barmann anfangen. Mit den Sandfliegen hier habe ich mich aber noch nicht angefreundet.
Die Texte sind großen teils schon ein paar Tage alt – mangels Internet bin ich nicht zum Aktualisieren des Blog gekommen. Wir sind mittlerweile über den Lewis Pass rüber und in Waiau zurück auf der Ostseite. Wir wünschen allen Verwandten, Freunden und anderen Lesern einen guten Rutsch!