Auf Ahnenpfaden durch den Nebel, Erfurt und Hainich

Leider hat es in der Nacht ziemlich heftig geregnet, zu allem Übel ist unser Dachfenster undicht und Andrea entdeckt morgens ein Feuchtgebiet am Fußende des Bettes. Trotz Nieselregen machen wir uns auf zum Hohenwartestausee, um dort die Klinkhardthöhe zu erklimmen. Zu sehen ist dort oben wegen des dichten Nebels rein gar nichts außer gigantischen, schwarzen Schnecken. Aber wir waren immerhin dort. Die Namensgeber müssen ja irgendwie verwandt sein.

Als nächstes Etappenziel steuern wir Erfurt an. Das ist die letzte größere Stadt Thüringens, die wir noch nicht besucht haben. Mit unserem 26 Jahre alten VW Diesel dürfen wir natürlich nicht in die Innenstadt – Umweltzone! Wir parken am Rand derselben und schwingen uns auf die Drahtesel. Auch wenn der Hintern noch von der gestrigen Radtour schmerzt, die bezaubernde Altstadt gefällt uns gut, der Dom und die Severinskirche sind beeindruckend, die Krämerbrücke einzigartig. Dies ist die einzige mit Häusern bebaute Brücke nördlich der Alpen. Der kleine Fluss, den diese Brücke überspannt, war einst Zollgrenze. Die findigen Händler vermieden es, den Zoll zu bezahlen, indem sie ihre Häuser eben auf der Brücke errichteten. Eine mittelalterliche Freihandelszone sozusagen.

Im Hainich, Deutschlands größter zusammenhängender nutzungsfreier Laubwaldfläche gedeihen unzählige Rotbuchen, daneben auch Eichen, Eschen, Ahorne und Linden. Der ehemalige Truppenübungsplatz aus DDR-Zeiten hat eine einzigartige Flora und auch Fauna bewahrt. Am Nachmittag machen wir uns langsam auf die Suche nach einem Übernachtungsplatz mit Duschmöglichkeit. Heute also ein Campingplatz? Es gibt einige hier, aber schwieriger wird die Suche nach einem Restaurant. Wir haben keine Lust mehr zu kochen, aber Thüringens Dörfer sind hier eine echte Servicewüste. Letztlich fügt sich aber alles bestens, die Einkehr im Brauereigasthof Marktmühle ist ein echter Glückstreffer und der Zeltplatz an der Werratalsperre sehr schön gelegen.

Wieder unterwegs – kleine Deutschlandtour

Die Oberpfalz ist wunderschön, besonders abseits der Autobahn. Eigentlich scheint es, überall ist es wunderschön, sobald man die Autobahn verlässt. Wir haben es nicht eilig, drum fahren wir über Land.

Von Dorf zu Dorf tuckern wir mit unserem alten VW-Bus und erstaunt stellen wir fest, dass es hier in der Oberpfalz zwischen Burglengenfeld, Nabburg, Pfreimd und Weiden nicht nur jede Menge Dörfer gibt, sondern auch dass beinah jedes davon über eine Burg, mehrere Türme und mindestens ein Storchennest auf der Turmspitze verfügt. Der Regen und die Waldnaab sind kleine Flüsschen, die offenbar durch weitgehend naturbelassene Auen mäandern dürfen. Entsprechend wohl fühlen sich hier die Frösche, was wiederum den Störchen gut gefällt. Gestern sind wir spätnachmittags aufgebrochen, haben Niederbayern in gut zwei Stunden durchquert und in Landau im Biergarten zur Post sehr gut gespeist. Die letzte Nacht verbrachten wir direkt am Ufer des Regen in Regenstauf; die ganze Nacht quakten hier die Frösche für uns.

Eigentlich wären wir jetzt in Costa Rica. Doch manchmal kommt es anders als geplant. Unsere Weltreise mussten wir im April schon nach acht Monaten aufgrund der Corona-Pandemie abbrechen. Seither ist viel passiert, die dramatische Zeit in Argentinien, die Repatriation mit Hilfe der französischen, der weißrussischen und ein wenig der deutschen Diplomatie. Schließlich lebten wir ein paar Wochen in unserem Bus, bis wir unsere neue Wohnung beziehen konnten. Das Haus hatten wir ja schon vor der Weltreise aufgelöst, mit den damals eingelagerten Möbeln war das neue Domizil innerhalb weniger Wochen fertig eingerichtet, obwohl wir fast alles allein schleppen mussten. Zu der Zeit war private Umzugshilfe leider verboten. Nun sind wir seit rund zehn Wochen wieder in Deutschland, mein Sabbatical dauert noch an bis Mitte September und wir haben beschlossen, uns wieder auf den Weg zu machen. Diesmal allerdings innerhalb Deutschlands und als Selbstfahrer im Wohnmobil – wie zuletzt in Neuseeland, das war vor knapp einem halben Jahr und kommt uns vor wie in einem anderen Leben.

Wir kurven auf engen Bergsträßchen durch den staubtrockenen Nadelwald. Ist das noch Franken oder sind wir schon in Thüringen? Irgendwann meint Andrea mit Blick auf die Handyapp: Jetzt sind wir „drieben“. Die untere Hälfte des Bleilochstausees umrunden wir auf unseren Fahrrädern. Rund 25 km über teilweise recht steile und ausgesetzte Pfade am Hochufer des Stausees entlang. Zum Glück haben wir unsere antiken Mountainbikes dabei und die Opa- und Oma-Räder ohne Gangschaltung daheim gelassen. Auf zwei Campingplätzen hatten wir kein Glück („Die Rezeption ist leider geschlossen“ und „nur bis 17 Uhr geöffnet“). Also haben wir uns anderweitig umgesehen, die Nacht verbringen wir auf dem Parkplatz des Landgasthofs Wetteraperle nahe Saalburg.

Daheim (im VWBus)

Nach rund 60 Stunden Rückreise sind wir letzten Sonntag Abend gegen 22:00 bei unserer Familie angekommen. Auf dem Hof meines Bruders wohnen wir jetzt in unserem VWBus. Die Nächte im Bus waren deutlich kühler als zuletzt in Argentinien. Trotzdem haben wir erstmal zehn Stunden geschlafen, scheinbar haben wir es gebraucht. Wir sind so froh, dass es uns gelungen ist, mit den letzten paar hundert Gestrandeten rauszukommen, denn die Situation in Südamerika wird immer dramatischer.

Wir wissen, dass dort immer noch Reisende ausharren, obwohl aufgrund von schlechter Versorgungslage (Nahrungsmittel, Wasser, Strom, Bargeld) alles immer schwieriger wird.

Unsere Rückreise war zunächst sehr stockend und zog sich im Bus quer durch Argentinien quälend lange hin. Die Polizeikontrollen und das ewige Warten am Flughafen Ezeiza waren eine Prüfung für meine zermürbten Nerven. Doch je weiter wir kamen, umso mehr nahm unsere Rückreise Fahrt auf. Die Crew der LH345 war rührend bemüht und sehr verständnisvoll. Die Bahnfahrt von Frankfurt nach München und Neuötting ungewöhnlich schnell und pünktlich. Die Ankunft daheim war ein wenig fremd, denn wir dürfen unsere Lieben nicht drücken. Ein komisches Gefühl: Wir kommen aus dem (noch) Corona-armen Argentinien, aus unserer dreiwöchigen Quarantäne ins Hochrisikogebiet Oberbayern. Andererseits hatten wir unterwegs hunderte Kontakte mit anderen Reisenden, wenn auch die meisten Mitreisenden ebenso wie wir aus einer weitaus strengeren Ausgangssperre kommen als die in Deutschland geltende. Jetzt halten wir erneut Quarantäne.

Unsere Weltreise hat wegen der Pandemie statt der geplanten zwölf nur acht Monate und fünf Tage gedauert. Sri Lanka, Thailand, Laos, Kambodscha, Indonesien, Fidji, Neuseeland, Chile und Argentinien haben wir bereist.

Leider haben wir Uruguay, Bolivien, Peru, Ecuador, Kolumbien und Costa Rica nicht mehr gesehen. Momentan ist unsere Reiselust zwar etwas getrübt, aber irgendwie bohrt doch das Gefühl, dass die Sache noch nicht abgeschlossen ist.

Viele liebe Freunde fragen uns, wie es uns geht. Danke, langsam lässt bei uns allen die Anspannung nach. Allerdings träume ich nachts noch immer dann und wann, wir seien noch in Iguazu. Dann wache ich auf und weiß erst mal nicht, ob es schon vorbei ist oder nicht.

Unterwegs III 5. April

GELANDET!

Nach 14 Stunden Flug landet unsere Boeing 747 in Frankfurt.  Die Nacht brachte leider nicht die ersehnte Ruhe für mich. Zunächst hatte ich mich sehr gefreut,  als mir einer der Plätze am Notausgang zugewiesen wurde. Gleich daneben befindet sich die Toilette. In der unruhigen Nacht setzte ein regelrechter Run auf diesen Ort ein.  Immer wenn ich gerade eingeschlafen war, trampelte mir jemand auf die Füße. Mindestens sechs Mal bin ich so aufgeweckt worden.  Meine Nerven sind zur Zeit ohnehin nicht die besten, aber der fortgesetzte Schlafmangel macht mich fertig. 
Die deutschen Behörden haben beschlossen,  dass auch beim Aussteigen und bei der Gepäckrückgabe auf soziale Distanz zu achten ist,  deshalb wird alles viel,  viel länger dauern.  Von den Formularen für die Fortsetzung der Reise per Bahn hat das Bordpersonal viel zu wenige dabei. Also dürfen wir das Formular abfotografieren. Ich sehe unsere Chancen schwinden,  dass wir den Zug nach München noch erreichen.  Aber wenigstens sind wir da!

Danke an alle, Daumen gehalten haben und noch Daumen halten!

Haben gesehen, es gibt einen Zug 16.53 nach München. Von da geht’s für Pia weiter nach Nürnberg/Erlangen. Wir werden sehen, dass wir weiter nach NÖ kommen.
Unsere liebe Familie hat schon unseren Bus vorbereitet. Wir freuen uns!

Danke, liebe Freunde, fürs mitbangen und Daumen drücken. Danke für die vielen Angebote, uns abzuholen und unterzubringen. Wir sind gerührt!

Die Reise hat für Andrea und mich in Neuötting/Eisenfelden begonnen und da soll sie auch enden. Voraussichtlich schon heute Abend. Unsere Nichte holt uns ab, unser grüner Blitz ist unser Nest, da werden wir erstmal ankommen. Alles andere findet sich.

Zum Glück ist schönes Wetter. Ungewohnt für uns: Die Bäume hier haben nur Knospen, kaum Blätter. Das war im Urwald anders. Aber wir werden uns schon wieder dran gewöhnen.

Unterwegs II 4. April

1:30 Uhr, habe ein wenig geschlafen. Von weiteren Stopps oder Kontrollpunkten habe ich nichts mitbekommen. Irgendwas stimmt nicht mit der Klimaanlage. Es ist feucht hier drin wie im Dschungel, die Fenster sind komplett angelaufen. Draußen muss es viel kälter sein.

Wir sind etwa 100km südlich von Mercedes, also haben wir etwa 350km bis zum nächsten planmäßigen Halt in Gualeguaychu oder 600km bis zum Ziel, dem Flughafen Ezeiza in Buenos Aires. Bei Chajari müssten wir die nächste Provinzgrenze überschreiten, spätestens dort ist wieder mit einer Kontrolle zu rechnen. Mein Rücken schmerzt, aber bis jetzt ist alles gut gegangen. Wenn alles weiter so glatt geht, schaffen wir es vor dem Abflug von LH345.

2:30 Bis eben fuhren wir auf einer gespenstisch leeren Autobahn, die durchgehend beleuchtet ist. Jetzt stehen wir wieder mal. Kontrolle.

Wir sind in Entre Rios! Die Grenze ist geschafft, ganz ohne großes Trara. Das lässt vorsichtig hoffen.

4:20, bei Colon. Noch 100km bis Gualeguaychu. Keine Vorkommnisse.Vor vier Wochen haben wir hier noch ein paar glückliche Tage verbracht. Das war in einem anderen Zeitalter. Kurz drauf die nächste Kontrolle, wir stehen unter einer Brücke. Es geht schnell, nur 10 Minuten.

Die Toilette von so einem Reisebus ist ja generell nicht so ein besonders schöner Ort. Für unser Busklo gilt das mittlerweile ganz besonders. Seit 18 Stunden sind wir unterwegs, mittlerweile schätzungsweise 50 Personen, da bleiben Spuren zurück. Zwar funktioniert die Spülung, aber am Waschbecken gibt es kein Wasser. Wie war das noch mit dem gründlichen, häufigen Händewaschen? Wir nehmen eine unserer Trinkwasserflaschen mit und benutzen den Rest Handdesinfektionsgel.

5:20 Gualeguaychu. Der Fahrer hat die Heizung angeschaltet. Seit längerem kein Netz,

6:50. Keine Ahnung, wo wir sind. Das Handy findet keine Satelliten. Die Sonne geht auf. Bin wie gerädert.

7:20, noch 25km bis zum Flughafen. Wir fahren durch die Vororte von Buenos Aires. Keine Kontrollen. Ich verstehe dieses Land nicht. Je näher an der Hauptstadt, umso mehr Infektionen gibt es, aber umso weniger Kontrollen.

Korrektur: 60 km bis zum Flughafen Ezeiza. Handy hatte sich aufgehängt. Erste Kontrolle, hat keine 3Minuten gedauert. Wir sind müde und kaputt, aber lang dauert es nicht mehr.

8:45, wir sehen die ganzen Flugzeuge am Boden, biegen gerade ein zum Flughafen. Ein junges Mädchen, das mit der Botschaft in Verbindung steht, hat gerade durchgesagt, dass fast alle mit in den Flieger dürfen, nur bei einem deutschen Ehepaar sei es noch nicht klar. Nicht wir!

Wir sind am Flughafen. Hier sind alle Geschäfte geschlossen. Man kann nirgends etwas zu essen kaufen. An den Automaten habe ich kein Glück. Die Gänge sind dicht belegt mit überwiegend jungen Leuten. Es sieht so aus, als ob sie schon länger hier campieren.

Die französische Boschaft ist präsent mit einem Stand, wo Formulare und kleine Lunchtüten verteilt werden, von den Deutschen Diplomaten hört an, dass diese erst am Spätnachmittag kommen sollen.

Der Flug soll 20:30 losgehen, also können wir es uns noch gemütlich machen. Vielleicht findet sich sogar noch eine Wechselstube für die vielen, vielen Pesos.

Leider nicht. Aber den netten jungen Franzosen neben uns konnte ich mit Panzertape, Kabelbindern und meinem Werkzeug dabei helfen, ihre Räder flugbereit zu verpacken.

Vor kurzem kam hier der Dealer vorbei. Ohne Witz! Schleicht hier rum und flüstert: Sandwich, Completos, Cola… wenn du ihm folgst, führt er dich hinter ein paar Säulen zu seiner Kühlbox, wo das Auge des Gesetzes nicht hinschaut.

Nun stehen alle Passagiere für die drei Flüge in einer riesigen Schlange. Ganz vorn die Spanier nach Madrid, Franzosen nach Paris, dann alles gemischt und hinten wir. Zwei Leute von der deutschen Botschaft sind hier auch vor Kurzem entlang gekommen. Die stehen jetzt vorn ganz wichtig und verteilen neue Zettel.

So, wir sind am Check-in. Man will uns aber nicht abfertigen. Alle anderen rücken an uns vorbei weiter vor. Wir stehen abseits und müssen warten, bis geklärt ist, ob und wie die Bezahlung erfolgt. Hoppla, schneller als ein argentinisches Polizeiaufgebot: Wir müssen eine weitere Kostenübernahmeerklärung ausfüllen. Dann dürfen wir uns bei der nächsten Schlange anstellen, um das Gepäck aufzugeben. Sicherheitscheck, Immigration… 18:00 am Gate. Müde.

19:45 Boarding.

Wenn alles glatt geht, sind wir morgen um 15:00 Uhr Ortszeit in Frankfurt am Main. Von da will Pia nach Erlangen in ihre Wohnung, wir Richtung München.

Unterwegs 3. April

Die Klingonen sind on the road. Man sieht deutlich die Erleichterung…

Zuvor war’s noch ziemlich spannend, denn das Taxi kam ewig nicht, die Zentrale hatte den Fahrer zu unserem Ziel geschickt, statt zu unserer Adresse. Aber der Taxler kam dann doch noch und er war ein echter Könner am Steuer. Mit quietschenden Reifen hat er uns quer durch die Stadt gebracht.

Sind schon in Eldorado. Zwischendrin immer wieder kein Netz, aber das ist normal hier. Jetzt die vierte Polizeikontrolle, aber keine Probleme bisher.

Die von der Fernstraße abzweigenden Seitenstraßen in die Dörfer entlang der Strecke sind fast alle mit Erdhaufen oder Baumstämmen blockiert. So wird hier die Quarantäne durchgesetzt.

Auf der Straße ist fast kein Verkehr, kein Wunder. Wir kommen gut voran. Der nächste brenzlige Punkt wird die Provinzgrenze von Misiones nach Corriente bei der Stadt Posadas. Wir hoffen sehr, dass uns dort kein durchgeknallter Provinzsheriff aufhält.

Obwohl wir immer noch in einer extrem dünn besiedelten Gegend unterwegs sind, habe ich immer wieder mal kurz Netz. Beiderseits der Straße Urwald, Eukalyptus- und Pinienplantagen, dann wieder Urwald.

Puerto Rico. Wieder Kontrolle. Alles gut. Wir haben inzwischen dreimal gehalten, um andere Leute aufzunehmen. Offenbar alle über die Botschaften.

Santo Pipo. Der Bus ist schon zu einem Drittel voll. Ich habe gerade Annika, die allein weltreisende Radfahrerin persönlich kennengelernt, mit der ich seit ein paar Tagen im Chat war. Sie hat den Bus bei den letzten zwei Haltestellen wegen langwieriger Polizeikontrollen verpasst, uns im PKW der Honorarkonsulin verfolgt, überholt und beim nächsten erwischt. Nun verteilt Annika Formulare vom Konsulat an alle Deutschen. Es handelt sich um Kostenübernahmeverpflichtungen, denn wie es scheint wird uns die Busfahrt nun doch in Rechnung gestellt. Also war der schöne Spaziergang gestern zu den verschiedenen Geldautomaten der Stadt eine reine Sportveranstaltung mit Kostenfaktor. Braucht irgendwer argentinische Pesos?

Posadas, jetzt kommt bald die Provinzgrenze, es wird spannend… Aber vorher nochmal ein Stopp, diesmal nicht auf freier Strecke, sondern fast normal im Busterminal. Seit einer halben Stunde kurven wir kreuz und quer durch Posadas. Entweder der Fahrer hat sich verfahren… endlich, jetzt halten wir, neue Fahrgäste steigen ein.

Zehn Kilometer weiter, an der Grenze zur Provinz Corrientes stehen wir schon seit einer Weile. Die Polizei verhandelt mit den Busfahrern… Ein Beamter fotografiert den Bus von allen Seiten. Man verhandelt lange, ein anderer Beamter telefoniert. Wir fotografieren mal lieber nicht. Jetzt stehen die Polizisten untätig da, offensichtlich warten sie auf einen Rückruf von ihren Vorgesetzten. Nichts passiert. Eine bizarre Situation, wir beobachten unsere Beobachter. Nun haben sie unseren Fahrer geholt und diskutieren mit ihm im Schatten eines kleinen Bäumchens. Der Busfahrer telefoniert, reicht sein Handy an den Polizisten…. man desinfiziert sich die Hände, das Telefon aber nicht…

Jetzt ist unser Bus noch ein wenig weiter von der Straße herunter an den Rand gefahren, das dauert noch. Wir stehen hier seit einer Stunde… gerade kommt nochmal die Mail von der deutschen Botschaft herein, ob wir den Flug wahrnehmen wollen. JA, JA, JA, das haben wir doch schon neunmal bestätigt! Egal, nochmal.

Abfahrt! Endlich.

18.00 Uhr. Noch 200 km bis Corrientes, dem nächsten planmäßigen Halt. Haben eben den riesigen Stausee des Rio Parana hinter uns gelassen, seit Stunden sind rechts und links der Straße endlose Baumplantagen zu sehen. Die gigantische Monokultur beliefert die Bau-und vor allem die weltweite Papierindustrie.

Die Sonne geht langsam unter. Zum Glück gibt es eine Ladebuchse für mein Handy unterm Sitz. Danke an alle, die daheim mitfiebern! Übrigens: Der Blog hat ziemlich gute Einschaltquoten, derzeit 4927 Aufrufe. Viele liebe Freunde haben uns Glückwünsche geschickt und drücken die Daumen, das gibt uns Kraft.

18.30, wieder ein Stop, diesmal Militär. Jetzt geht es aber schon nach wenigen Minuten weiter. Ob uns Gauchito Gil geholfen hat? Der Volksheilige wird hier sehr verehrt, überall sieht man kleine Altäre mit roten Fahnen neben der Straße. Auch direkt neben der letzten Kontrollsperre.

Die bizarren Emailaktionen der deutschen Botschaft setzen sich fort. Eben hatten wir wieder kurz Netz, jetzt berichten ein paar der Schicksalsgefährten, sie hätten schon wieder Mails von der Botschaft: Sie sollen nochmals rückbestätigen, dass sie den Flug LH345 nehmen wollen. Andere bekommen keine Mail. Könnt ihr euch vorstellen, wie sehr das zu unserer Verunsicherung beiträgt?

20:00, etwa 25km vor Corrientes. Wieder Kontrolle. Diesmal kommen wir schon nach einer Viertelstunde wieder los. Überhaupt scheint Corrientes sehr wichtig zu sein. Der nächste Kontrollposten nur 25km weiter. Diesmal springen nicht nur Polizisten, sondern auch weißbekittelte Männer mit digitalen Infrarot-Fieberthermometern herum. Es dauert…

20.45 Endlich der nächste planmäßige Stop. Fünf weitere Versprengte steigen ein. Die Botschaft mailt jetzt an manche Leute im Bus weitere Erklärungen. Diese soll man ausdrucken und ausfüllen. Zu dumm, dass keiner hier einen Drucker zur Hand hat, von Steckdose ganz zu schweigen. Der nächste Checkpoint ist nicht weit, direkt an der Auffahrt der Brücke über den Rio Parana. Polizei und medizinisches Personal. Es dauert nur ein paar Minuten, da fährt unser Bus auch schon hinüber Richtung Resistencia in der Provinz Chaco. Dadurch verlängert sich unser Weg um weitere 200 km. Wenn nicht noch weitere Haltestellen und Umwege dazu kommen. Kontrollpunkt der Gendarmerie. Oder will er nur möglichst viele Kontrollpunkte abgrasen?

Nein, sicher nicht. Wir sammeln gestrandete Menschen in einem riesigen Land ein, jede und jeder der einsteigt, trägt ein Lächeln im Gesicht. Es wäre egoistisch, sich zu beklagen. Da wir mit Chaco eine neue Provinz betreten, geht jetzt auch eine neue Fotosession los. Mal sehen, ob der Vorgesetzte telefonisch erreichbar ist. Oder in Siesta? Nein, unmöglich, es ist ja schon 21.15 Uhr.

Wir fahren 50m weiter und erreichen den nächsten Kontrollpunkt. Diesmal von der Polizei. Praktischerweise steigen auch gleich neue Schicksalsgenossen ein. Am nächsten Kreisel drehen wir um, es geht zurück nach Corrientes. Gut daran ist, dass wir keine zusätzlichen 200km fahren. Schlecht, dass wir die letzten 30 km mit der größten Dichte an Checkpoints jetzt nochmals in der anderen Richtung durchfahren.

22:40 Wir sind etwa 60 km südlich von Corrientes, insgesamt haben wir in knapp 12 Stunden rund 700km zurückgelegt. Die letzte Stunde war ruhig, keine Kontrollen. Die meisten Leute schlafen, das probiere jetzt auch.

2. Update, 2. April: Erfolge!

Keine sechs Stunden haben wir gebraucht, dann ist es schon geschafft. Zunächst machen wir uns auf zur großen Tankstelle im Ort. Die Managerin, eine Bekannte der Honorarkonsulin verfügt über einen Drucker und hat unsere Passierscheine ausgedruckt. Doch zunächst ist die Dame nicht da, also warten wir erst mal. Währenddessen erfahren wir über unsere Whatsappgruppe, dass man das Attest auch ohne die anderen Zettel bekommen kann, also ab ins Hospital. Warten, Untersuchung, Warten, Zahlen, Warten, dann das ersehnte Gesundheitsattest, ein handgeschriebener Zettel. Hurra! Das geht ja richtig glatt heute. Zurück zur Tankstelle, die Dame ist inzwischen zu sprechen, mehr noch: Sie hat einen dicken Stapel Papiere für uns. Nochmals Hurra! Wir wandern zurück zu unserer Bleibe, ziehen die schweißnassen Kleider aus und duschen uns so kalt wie möglich ab. Gerade, als wir unsere Sachen per Hand ausgewaschen haben, kommt die Nachricht unserer Frau Konsulin, dass jeder Deutsche für den Bus morgen 3840 Pesos (~55€) zu zahlen hat, man soll das Geld passend und bar bereithalten. Optimales Timing, gerade haben wir einen Großteil unserer Pesos im Hospital ausgegeben.

Achtung! Die Klingonenbande ist in der Stadt!

Also machen wir uns nochmal auf, Bargeld zu besorgen. Das Geldabheben ist hier weder einfach noch billig, ich hatte schon früher darüber berichtet. Am ersten Automaten steht eine lange Schlange vor uns, jeder Kunde auf einem weißen Kreuz am Boden. Als wir dran sind, spuckt der Apparat für uns kein Geld aus. Besorgt marschieren wir weiter zum nächsten.. Hat die Regierung nun beschlossen, Ausländer kein Geld mehr abheben zu lassen? Klingt paranoid, aber wir halten inzwischen alles für möglich. Die Bank liegt zufällig fast genau neben der Tankstelle, wo wir erst vor kurzem die Papiere geholt haben. Hat mich das Murmeltier nicht heute früh schon begrüßt? Die Schlange hier ist etwas kürzer, trotzdem geht’s noch langsamer. Endlich sind wir dran. Volltreffer, jeder kann 5000 Pesos abheben, nur die Gebühr dafür ist seit dem letzten Mal wieder gestiegen. Jetzt sind 660 Pesos fällig, schlappe 13,2%. Egal, ist ja nur Geld. Bewegung hatten wir auch endlich mal wieder – wir sind rund zehn Kilometer gelaufen heute. Polizei haben wir unterwegs gar keine gesehen – vielleicht halten die ja auch Siesta. Wir sind gespannt, was als Nächstes passiert.

Die Presse berichtet über erste Plünderungen in Posadas und 6813 Fälle von Denguefieber in der Provinz Misiones sowie den Kampf dagegen.

Siesta 2.4.

Der Wassermangel in der Region ist besorgniserregend. Die Wasserfälle von Iguazu liegen praktisch trocken. Weniger als ein Fünftel der üblichen Wassermenge kommt noch an. Flora und Fauna des Nationalparks sind akut gefährdet. Regen ist nicht in Sicht.
Das Bild unten ist verlinkt zum Artikel.

Die argentinische Regierung setzt die Grenzschließung strikt durch. So hat man eine Gruppe Touristen inklusive einiger eigener zurückkehrender Landsleute tagelang auf der internationalen Brücke Tancredo Neves bei bis zu knapp 40 Grad Hitze ausharren lassen. Nun durften die armen Menschen endlich aus humanitären Gründen doch einreisen. Bild ist wieder verlinkt.

Nachmittag

So, jetzt haben es sich die Franzosen wohl anders überlegt. Offenbar ist den ihnen inzwischen aufgefallen, dass wir keine französischen Passnummern haben. Nun gilt das Angebot im Bus mitzufahren nur noch bedingt, soweit da Plätze frei sind. Natürlich wurde uns das nicht in einer einzelnen Nachricht mitgeteilt, sondern tröpfchenweise auf allen möglichen Kanälen: Email, Whatsapp, telefonisch; jedem Gruppenmitglied zu einer anderen Zeit. Also beginnt wieder der ganze Trara mit Konsulat und Botschaft und hin und her. Irgendwann gegen 14.00 Uhr habe ich unsere Honorarkonsulin angerufen und erfahren, dass sie jetzt gleich Siesta machen wird. Sie kann sich erst nach der Siesta um die Sache kümmern. Wir sollen noch rund 100 Seiten Passierscheine in x-facher Ausfertigung ausdrucken, sortieren und verteilen und außerdem ein ärztliches Attest über unsere Symptomfreiheit beibringen. Aber wie wir an die Papiere kommen und zu welchem Arzt wir gehen sollen, das erfahren wir dann nach ihrer gepflegten Siesta. Um es richtig darzustellen: Sie sagte uns, dass wir uns an die Gepflogenheiten des Landes anzupassen hätten, dazu gehöre, die Siesta zu respektieren.

Abend

Die Siesta braucht dann auch ihre Zeit: Ganze vier Stunden dauert es, bis wir wieder etwas von der Konsulin hören. Zu diesem Zeitpunkt ist es 17.52 Uhr – ab 18.00 Uhr sollte man keinesfalls mehr die Wohnung verlassen, die Ausgangssperre ist hier sehr streng. Freundlicherweise weist die Konsulin uns darauf auch nochmal hin. Praktisch, nun haben wir ganze 8 Minuten Zeit, um die zwei Kilometer zur Tankstelle zu laufen, uns dort die Papiere abzuholen, damit zum Krankenhaus zu laufen, uns ein Attest ausstellen zu lassen und wieder zurück zur Unterkunft zu gelangen.

Wir ziehen es vor, für heute auf diese Tour zu verzichten und öffnen die erste Flasche Bier. Gleichzeitig tauschen wir uns mit den anderen Gestrandeten aus, die unsere Begeisterung für die Arbeit des deutschen Konsulats teilen. Wir schreiben nochmals der Konsulin im Namen aller und fragen, ob sie immerhin für uns herausfinden kann, ob und wann dieser Bus der französischen Botschaft morgen fahren wird. Leider kann sie das nicht; da kann aber unsere Konsulin mal nichts dafür, es ist schlicht so, dass das französische Konsulat selbst nichts weiß. Der Austausch zwischen den verschiedenen diplomatischen Vertretungen funktioniert nach wie vor absolut grandios – nämlich gar nicht.

Kurz vor acht Uhr kommt wieder eine Mail, der Bus ist wohl auf den 3. April verschoben. Zumindest im Bus haben wir (vielleicht?) einen Platz. Im Flugzeug wohl eher nicht. Mir geht dieses Gezerre total auf die Nerven.

Morgen des 2. 4.

Es ist jetzt kurz vor 6, die Mücken und die Köter in der Nachbarschaft machen es unmöglich, zu schlafen. Also schreibe ich den Blog. Heute wollen wir versuchen, an die Passierzettel und das ärztliche Attest zu kommen. Klar, dass wir dafür die Ausgangssperre brechen müssen.
Hoffentlich geht alles gut.

Geht’s noch schlimmer? 1.4.

Der gestrige Tag vergeht wieder in bangem Warten. Abends telefonieren wir noch lang mit unserem Freund Alex. Dann, beim Essen rappeln alle Handys gleichzeitig und gleich drauf melden unsere Leute aus der Whatsappgruppe „Gestrandet in Iguazu“, dass sie alle eine Mail bekommen haben. Auch wir schauen in unsere Postfächer: Alle haben die Bestätigung der französischen Botschaft erhalten, dass sie in diesem Bus mitfahren können.

Alle, außer Andrea.

Es ist ein schlechter Witz, wir sollen in einem französischen Bus evakuiert werden, von dem wir über eine Frau aus Weißrussland erfahren haben, von dem weiterhin weder die deutsche noch die französische Konsulin etwas wusste. Aber es dürfen nur zwei von uns drei mit. Verständlicherweise hat Andrea einen regelrechten Nervenzusammenbruch. Ich bin am Boden zerstört und mache mir große Vorwürfe. Was wird uns als nächstes passieren? Pia ist in diesen Stunden die Stärkste von uns. Sofort setzt sie sich hin und entwirft einen Brief an die französische Botschaft. Justine aus unserer Gruppe übersetzt diesen auf französisch, wir schicken die Mail ab. Die Nacht wird die schlimmste von allen bisher. Obwohl wir alle unsere Handys stummschalten, können wir nur wenige Stunden Ruhe finden.

Am Morgen kommt die erlösende Email auch bei Andrea an. Wir machen uns neue Hoffnung. Lange können wir dieses Wechselbad nicht mehr ertragen.

Erst jetzt lese ich die Bestätigung genauer, es steht drin, dass wir Platz im Bus haben, dass dieser von Iguazu über Posadas, Corrientes und Gualeguaychu nach Buenos Aires direkt zum Flughafen Ezeiza fahren soll. Dort soll er am 3. April morgens ankommen, am Nachmittag soll eine französische Maschine nach Paris losfliegen. Alle, die im Bus gesessen sind, sollen angeblich auch im Flieger Platz bekommen. Der Flug soll 550€ kosten.

Schlechte Nachrichten, gute Nachrichten 31.3.

Die Läden im Viertel heißen Supermercado, Minimarket, Maxikiosco oder Dispensa. Wer meint, aus diesen Bezeichnungen Rückschlüsse auf die Größe des Ladens ziehen zu können, irrt sich aber gewaltig. Die meisten sind winzig. Mit einigen Metern Abstand wartet man in der prallen Sonne auf der staubigen Straße, bis der Platz vor dem Türgitter frei wird. Dann gibt man seine Bestellung auf, der Verkäufer sucht alles zusammen, was er da hat. Man bezahlt und bekommt die Waren durchs Gitter oder über den Stacheldrahtzaun gereicht. Ich besuche die verschiedenen Geschäfte im Wechsel, um möglichst viele Leute kennenzulernen und an Informationen zur Lage hier zu kommen. Bisher sind fast alle freundlich zu mir, nur wenige wollen nicht mit uns reden. Heute geht Andrea zum ersten Mal zum Einkaufen.

Wir haben den Grund der Wasserknappheit erfahren: Brasilien hat seine Staudämme geschlossen, es kommt fast kein Wasser mehr in den Iguazufluss. Die Wasserfälle liegen praktisch trocken. Die Ansaugrohre des Wasserwerks ragen aus der Wasseroberfläche. Momentan speist ein kleiner Nebenfluss, der Mboca-i die Wasseraufbereitungsanlage, der liefert jedoch nur 300 Kubikmeter pro Stunde, das bedeutet eine Reduzierung um 75 Prozent. Dies führt nicht nur zu Wasserknappheit, sondern betrifft darüber hinaus die fünf Wasserkraftwerke der Region. So erklären sich auch die immer häufiger auftretenden Stromausfälle.

Wir verwenden Grauwasser für die Toilettenspülung und dies auch nur noch für große Geschäfte, verwenden Frischwasser nur abgekocht zum Trinken und waschen uns mit dem Waschlappen, statt zu duschen. Blöd, dass man sich ständig die Hände waschen soll… ohne Wasser wird das schwierig. Wir achten darauf, dass unsere Geräte stets vollgeladen sind, um den nächsten Stromausfall auf Akku zu überbrücken.

Heute tauen wir unseren Kühlschrank ab; im Eisfach liegt bereits ein kleiner Gletscher. Das Eis legen wir in unseren Kochtopf, um es zum Abspülen zu verwenden.

Die Stimmung ist schlecht. Wir haben eine Whatsappgruppe gegründet für Gestrandete in Iguazu, insgesamt sind wir sieben Schicksalsgefährten. So ist es leichter, an Informationen zu kommen und diese zu verteilen. Außerdem sind wir in mehreren Facebookgruppen. Es scheint, dass die Verteilung der Plätze im Rückholflieger völlig willkürlich erfolgt. Wir wissen von Leuten mit kleinen Kindern oder Babys, die nicht für den Flug am 1.4. benachrichtigt wurden. Andererseits wurden aber junge allein reisende gesunde Leute gefragt, ob sie den Flug wahrnehmen möchten. Offenbar gibt es Kompetenzgerangel zwischen Botschaft und Konsulat. Die Informationen, die wir erhalten, sind nicht konsistent. Außerdem sind die Aktionen der einzelnen europäischen Länder bei weitem nicht aufeinander abgestimmt: So haben wir erfahren, dass ein Bus kommen soll, um die Franzosen aus den nördlichen Provinzen abzuholen. Weder die französische noch unsere Honorarkonsulin wussten davon allerdings etwas! Von einer Weißrussin haben wir den Link zu einem Formular erhalten, wo man sich für diesen Bus eintragen kann. Jetzt muss unsere Konsulin noch einen förmlichen Antrag beim französischen Konsulat/Botschaft stellen, damit man uns auch mitnimmt. Der Konsul von Weißrussland hat das offenbar viel schneller hinbekommen als die deutsche Bürokratie.

Es gibt auch etwas Erfreuliches zu berichten: Eine nette Frau, die wir persönlich nicht kennen, hat uns ihre Wohnung in Buenos Aires zum Übernachten angeboten – falls wir es irgendwann dorthin schaffen sollten. Sie ist die Bekannte von Freunden.