Am nächsten Morgen geht es weiter nach Cham. Beim Kanuclub stellen wir unsere Räder ab und prägen uns den Ausstieg gut ein. „Zwischen den zwei Weiden müssen wir ausbooten“, sage ich.
Wir fahren den Regen stromaufwärts bis nach Blaibach, wo wir unseren Bus abstellen und das Kanu aufbauen. Hier lernen wir ein nettes Paar aus Karlsruhe kennen, die das gleiche Hobby haben. Gemeinsam paddeln wir los, auf dem Fluss treffen wir uns noch mehrfach.
Die Fahrt von Blaibach bis Chamerau ist ein purer Genuss. Grünes Nixenhaar prallvoller weißer Blüten streichelt von unter dem Rumpf unseres Kanus.
Wie Schildkrötenbuckel ragen große Felsen aus dem Fluss, rechts und links wechseln sich Wiesen und Wälder ab: Wir entschleunigen. Einige Schwellen, verblockte Passagen und Schwallstrecken machen die Tour interessant.
Kurz vor Chamerau kommt noch ein Highlight: Die Bootsrutsche.
Im Biergarten daneben stärken wir uns und treffen unsere Bekanntschaft wieder. Der Fluss bestimmt ab hier mit seiner Langsamkeit das Tempo. Stellenweise wird es uns direkt ein wenig langweilig, dann wieder verlangt der kräftige Gegenwind auf dem Wasser körperlichen Volleinsatz. Kurz vor Cham versperrt ein Wehr den Weg: Befahren oder Umtragen?
Wir entscheiden uns fürs Umtragen. Insgesamt brauchen wir für die 22 Kilometer mit Esspause sechseinhalb Stunden. Doch der sportliche Teil kommt jetzt erst: Wir lassen unser Boot liegen und steigen auf die Räder, um zum Startpunkt zurück zu radeln. Dafür brauchen wir nochmals eineinhalb Stunden.
Als wir endlich mit dem Bus wieder am Kanuclub ankommen, sind wir ziemlich müde und entscheiden uns, die Nacht gleich hier zu verbringen.
Unser Bus ist wie fast immer das älteste Fahrzeug am Platz. Und zwischen all diesen Rentnershuttles sind wir die einzigen Paddler. Jedenfalls fallen wir totmüde in die Falle.