Vom Kalterer See begeben wir uns nach Tramin. Dass von hier der weltberühmte Gewürztraminer stammt, erfahren wir erst jetzt. Wir haben uns für heute eine leichte Bergwanderung ausgesucht. Zum Glück nehmen wir gleich beim Einstieg den falschen Abzweig ins steile Hölltal. Tramin wurde mehrfach durch Muren aus diesem Tal verwüstet, ein großer Felsbrocken am Weg zeugt davon.
Zum Dank, dass bei diesem Murenabgag niemand verletzt wurde, errichtete man eine Kapelle darauf. Der Traminer Höhenweg, führt uns rund 300 Höhenmeter durch Weinberge und lichte Wälder hoch über den Kalterer See.
Hier ist die Natur schon viel weiter als daheim: Apfelbaum, Jasmin und Wildrosen blühen bereits, sogar der Rosmarin.
Beim Abstieg durchs Dörflein Söll bewundern wir die ungewöhnliche zweischiffige romanische Kirche St. Mauritius mit ihren gotischen Fresken.
Es ist Palmsonntag, in dem romantischen Städtchen Tramin liegen vor der Kirche geweihte Olivenzweige statt der bei uns üblichen Palmbuschen. Von Einheimischen werden wir ermuntert, welche mitzunehmen. Nun erhalten unsere Reisepatrone auf dem Armaturenbrett eine florale Begrünung: Christophorus, Buddha, Ganesh und Shiva werden von einem Ölbaumzweig umkränzt.
Nach einem Eis und Espresso wählen wir, quasi im Bleistift-Tippverfahren auf der Karte unser nächstes Etappenziel, den Lago Molveno.
Auf dem Weg dorthin verlassen wir die Provinz Bozen, fahren ins Trento und kommen in die Brenta-Dolomiten. Durchs Val di Non schraubt sich der grüne Blitz zum Altipiano della Paganella. Den grässlichen Skiort Andalo lassen wir rasch hinter uns und nehmen dafür ein kühles Bad im Molvenosee.
Eine Nachtparkmöglichkeit findet sich in San Lorenzo beim örtlichen Sportgelände. Außer uns kommen im Laufe des Abends noch drei weitere Vans an, es ist nicht ganz einfach in dieser Gegend einen geduldeten Platz zu finden.