Nach der gestrigen Anstrengung lassen wir es heute ruhiger angehen. Wir schlafen lang und begeben uns gemütlich Richtung Otterbachtal. Die Burgruine Brennberg ist sehr ansehnlich, das Dorf dazu allerliebst.
Dies ist der Stammsitz des allseits bekannten Minnesängers Reimar III, von dem ja jeder schon gehört hat. Sein Ende war tragisch, hinterrücks wurde er gemeuchelt. Denn er hatte sich unsterblich in die holde Anna Agnes verliebt, die jedoch bereits vergeben war. Der gehörnte Gatte setzte noch eins drauf und servierte der armen Anna das Herz ihres Geliebten. Als diese die schreckliche Wahrheit erfuhr, verweigerte sie fortan jede Nahrung und verstarb elf Tage später.
Ein Nachfahre des Unglücklichen Reimar gründete 1321 das Benediktinerkloster Frauenzell. Wir plaudern mit dem freundlichen Meßner, der uns die schmucke Rokokokirche zeigt und vor den Radarfallen in der Nähe warnt.
Das nächste Etappenziel ist der Nepal Himalaya Pavillon bei Wiesent: Ein wunderschöner Park mit vielen bekannten und unbekannten Stauden, Blumen und Bäumen. Die Anlage ist ein Aufruf zu Toleranz und Weltoffenheit. Mittelpunkt ist der nepalesische Pavillon zur Expo 2000, der hier wieder aufgebaut wurde. 600 nepalesische Familien schnitzten an den Säulen drei Jahre lang! Inzwischen schmücken viele weitere exotische Statuen und Gebäude den Park.
Krönender Abschluss des Tages ist ein erfrischendes Bad im Regen. Der Nachtplatz ist einer der schönsten überhaupt.
Nachtrag: In Ramspau brüten Störche auf der Kirche!