Padova

Was haben uns heute noch die Namen Giotto die Bondone, Donatello oder Giusto de Menabuoi zu sagen? Menschen, die sich für Kunst interessieren, haben diese vielleicht schon mal gehört. Sie waren die Wegbereiter der norditalienischen Renaissance, ließen das Mittelalter mutig hinter sich, besannen sich gleichzeitig auf die lang vergessenen Errungenschaften der Antike und führten epochale Neuerungen in der Malerei und Bildhauerei ein: Dargestellte Menschen sind nunmehr Individuen mit Gefühlen, sie wirken lebhaft in einer echten Landschaft mit Perspektive. Der Humanismus spiegelt sich in der Kunst.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich irgend jemand monumentalen Bildkraft der Fresken im Baptisterium der Kathedrale von Padua entziehen kann. Als ich diesen Raum betrete, verschlägt es mir fast den Atem.

Überhaupt ist die Stadt eine Schatzkammer an Architektur und Bildwerken, bis heute voll von pulsierendem Leben. In der wechselvollen Geschichte haben dort Personen gewirkt. deren klangvolle Namen bis heute nachklingen, an der Universität von Padua – gegründet 1222 – lehrte übrigens auch ein gewisser Galileo Galilei, das war aber erst viel später.

Wir lassen uns durch die Innenstadt treiben und genießen den Flair und die angenehme Atmosphäre, wie in den anderen Stationen unserer Reise. Im Vergleich zu Bologna wirkt Padua auf uns wie die ordentliche, brave Schwester: Beides sind weltberühmte Universitätsstädte, aber Bologna ist wilder, schmutziger und chaotischer. Neapel dagegen ist der wilde Punk unter den drei. Auch die Damen mit dick aufgespritzten Lippen, geglättetem Haar und falschen Wimpern begegnen uns übrigens im Süden am häufigsten.

Die Basilika das Heiligen Antonius, eine der größten Kirchen weltweit und der Palazzo della Raggione sind weitere sehr beeindruckende Baudenkmäler und Kunstschätze, aber auf den Straßen begegnen uns überall auch moderne interessante Ein- An- und Ausblicke.

Während ich diese Zeilen schreibe, zieht wiederum die wunderschöne Landschaft Norditaliens und des Trentino am Zugfenster vorbei. Es geht wieder nord- und heimwärts.

Sentiero dei Limoni

Die Treppenstufen auf dem „Weg der Zitronen“ sind zahlreich, die Aussichten über die Steilküste dafür sehr spektakulär. Man wandert zwischen engen Mauern und steilen Felswänden, weit unten rauscht das Meer. Nach einer guten Stunde erreichen wir Maiori, das etwas weniger schmucke Nachbarstädtchen Richtung Südosten.

Besonders schön sind auch die zahlreichen Blumen, Kakteen und blühenden Sukkulenten am Weg.

Eigentlich wollten wir mit der Fähre oder dem Bus zurück nach Minori, aber der sportliche Ehrgeiz lässt uns dann doch nochmals den Bergrücken zu Fuß überqueren.

Zum Glück lebt ganz oben eine junge Zitronenbäuerin, die ihre Produkte an die vorbei kommenden Wanderer verkauft: Die frische Zitronenlomonade ist so lecker, dass wir gleich zweimal einkehren, beim Hin- und beim Rückweg.

Die römische Villa aus dem 1. Jahrhundert nach unserer Zeitrechnung ist sehr gut erhalten und beeindruckt mit ihrer imposanten Größe, obwohl nur gut die Hälfte ausgegraben wurde, der Rest ist überbaut von modernen Gebäuden.

Amalfiküste

Auf dem Weg nach Salerno geht noch alles gut, die Bahn ist bequem und bringt uns rasch nördlich um den Vesuv herum nach Salerno. Doch wir können leider nicht wie geplant mit dem Schiff weiter nach Minori, denn durch den heftigen Wind ist das Meer so aufgewühlt, dass der Fährbetrieb eingestellt wurde. Der Bus- und Autoverkehr ist folglich total überlastet, auf der Straße herrscht Stopp and Go. So brauchen wir für die nächste Etappe von knapp 40 km etwa fünf Stunden. Egal, irgendwann kommen wir an.

Heute ist Karfreitag. Das ganze Dorf ist auf den Beinen, die engen Gassen sind mit Kerzen, Fackeln und Feuerschalen erleuchtet.

Wir besuchen die Messe im Duomo und schauen zu, wie ein großes Kruzifix von jungen Pfadfindern feierlich durch die Kirche getragen wird. Von Kutten verhüllte Gläubige stellen sich in langer Reihe an, um das heilige Kreuz zu berühren.

Am Tag drauf gehen wir in den Bergen wandern. Der Weg zum Nachbardorf Ravello führt über viele Stufen bergauf durch Zitronenhaine. Etwa 400 Höhenmeter steigen wir auf und genießen den Duft von Glyzinien und Ginster, um dort die Villa Rufolo und den bezaubernden Garten Klingsor zu besuchen. Es heißt, Richard Wagner fühlte sich hier inspiriert zu Teilen seiner Oper Parzival. Jedenfalls ist der Ausblick auf die terrassierten Gärten und das Meer weit unten ein Genuss.

Hier wandelt man auf wahrhaft historischen Pfaden; einst wurde das Dorf hier oben in den Bergen in der spätrömischen Antike gegründet, weil man sich so vor den Überfällen der Barbaren geschützt fühlte. Eine romanische Kirche mit wunderschönen, beinahe byzantinisch anmutenden Kanzeln steht dort auch, rundherum ist großer Touristenrummel.

Am nächsten Tag fahren die Schiffe wieder, also besteigen wir die Fähre nach Amalfi. Das ist, von Minori aus gesehen, das übernächste Dorf Richtung Westen und namensgebend für die ganze Küste. Gut, dass wir früh dran sind, denn wir ahnen schon am Dorfplatz angesichts der Eisdielen, Imbissbuden, Restaurants und Boutiquen, die sich aneinander reihen: Dies ist ein touristischer Hotspot. Kaum hat man eine kleine Runde gedreht, schon ist man im Mahlstrom der sich schiebenden, drückenden Menschen gefangen. Das Örtchen ist hübsch, die Angebote vielfältig, aber etwa doppelt so teuer wie nebenan. Wir gönnen uns je ein Eis: zwölf Euro.

Das Nachbardorf heißt Atrani. Über zahlreiche Treppen und enge Gässchen kann man dorthin spazieren, ohne auf der überfüllten Straße laufen zu müssen. Hier ist es viel ruhiger und angenehmer. Wie Bausteine sind die Häuser vielfach ineinander verschachtelt am Meer entlang und in der Schlucht landeinwärts nach oben übereinander gebaut. M.C.Escher holte sich hier Inspirationen für seine vexierenden Treppenbilder und die ineinander verschlungenen Fisch- und Vogelmotive.

Der Verkehr auf der Küstenstraße kriecht deutlich langsamer dahin als wir Spaziergänger. Heute ist Ostersonntag, Mitte April und man findet noch ein paar ruhige Plätzchen, aber wie schrecklich geht es hier im Sommer zu? Zurück in Minori sind wir froh, dass „unser“ Dorf kein solcher touristischer Hotspot ist, noch nicht. Wer ist der größte Feind des Touristen? Der Taxifahrer? Die Andenkenverkäuferin? Nein, es sind die anderen Touristen.

Centro Storico Napoli und Ercolano

Allerbesten Espresso und dazu süße Teilchen gibt es morgens in jedem Straßencafé.

Dennoch: Überall in Neapel ist der Lack beziehungsweise der Putz schon ziemlich am Bröckeln, Müll liegt auf jedem freien Stückchen Platz. Zwischen dem Müll leben Obdachlose, viele davon Migranten aus Afrika und dem Nahen Osten. Ein paar Kartons, eine schmutzige Decke oder ein schmuddeliger Schlafsack, dazu eine Plastiktüte für die Habseligkeiten: So sieht die Schlafstätte aus, wenn man auf der Straße lebt.

Die Altstadt ist ein Gewirr aus kleinen Gassen, größeren Gassen, überraschend sich öffnenden Piazzas und ganz engen Gässchen, in die niemals ein Strahl Sonnenlicht dringen dürfte, so verschachtelt sind diese. Es gelingt uns ohne jede Mühe, uns mehrfach zu verlaufen.

Trotzdem stehen wir zwischenzeitlich auch mal vor dem Dom, dem Nationalmuseum sowie diversen Kirchen, von denen es überraschend viele gibt. Wo kein Platz für eine Kirche ist, haben die frommen Einwohner kurzerhand kleine oder größere Altäre an die Häuserwände geklebt. Dieser Tradition folgend wird wohl auch der Fußballer Diego Maradona wie ein Heiliger verehrt.

Unter der Stadt verbirgt sich ein weit verzweigtes Netz von Grotten aus griechischer und römischer Zeit. Unter anderem unter dem Kloster Complesso Monumentale di San Lorenzo Maggiore kann man etwa zehn bis zwanzig Meter tief in die Katakomben hinabsteigen und die antiken Überreste besichtigen.

Bei uns gegenüber ist ein Begräbnisinstitut. Man hat hier auch diverse Urnen in Fußballform im Angebot!

Eindrücke aus der Altstadt

Mit der S-Bahn Circumvesuvio gelangt man preiswert und schnell nach Herkulaneum oder zum Vesuv. Dass die Leute hier Fußball lieben, sieht man auch am abgesperrten Gleisbett entlang der Schienen. Zwischen zwei Stationen liegen etliche Dutzend Fußbälle. Arme Kinder!

Da das Wetter sehr dunstig ist, entscheiden wir uns für die Ausgrabungsstätte. Im Jahre 79 nach Christus wurde das römische Städtchen von einem Vulkanausbruch verschüttetet. Häuser, Straßen und sogar Einrichtungsgegenstände sind sehr gut erhalten.

Erst 1980 wurden bei den Ausgrabungen die Überreste zahlreicher Unglücklicher gefunden, die damals noch vor dem Ascheregen und dem pyroklastischen Strom fliehen wollten. Vergebens duckten sie sich in die Nischen der Kaimauer am Strand. Auch sie wurden etwa achtzehn Meter tief vom Auswurf des Vulkans begraben.

Nach Neapel

Problemlos begeben wir uns auf die Weiterreise nach Süden. Der Zug verlässt Bologna Centrale pünktlich und rauscht zunächst durch eine bergige Landschaft. Viele Tunnels gilt es zu durchfahren; in der ersten Zeit sogar überwiegend Tunnels. Nur gelegentlich, in den offenen Passagen öffnet sich der Blick durch die schmutzigen Zugfenster. Obwohl das Tageslicht trüb und das Wetter regnerisch ist, beschließen wir: Die wilde, schöne Landschaften der Emilia Romagna und der Toskana verdienen es, bei einem späteren Besuch genauer in Augenschein genommen zu werden. Es regnet, ich freue mich. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch. Dieser Ausspruch wird Karl Valentin nachgesagt, der bestimmt weder von Klimawandel noch von Wasserknappheit etwas gewusst haben dürfte.

Nach einem Stopp in Florenz füllt sich der Zug bis fast zum letzten Platz. Ich kann meine langen Beine halbwegs ausstrecken, wenn ich meinen Hintern ganz tief in die harte Sitzschale hinein presse. Nur Fliegen ist schlimmer! So hat jede Art des Reisens etwas für sich. Der Blick aus dem Zugfenster ist vielleicht nicht so spektakulär wie der aus dem Bullauge eines Düsenjets. Was ist schöner: Eine wackelnde Tragfläche und gelegentlich ein paar Wolken oder Berge, Wälder, Felder, Höfe, Wein- und Olivengärten und immer wieder Tunnels? Dass der Streckenverlauf immer noch beträchtliche Steigungen und Gefälle aufweist, merkt man vor allem am Druck auf den Ohren.

Die Landschaft wird weiter, die Hügel strecken sich und zu den typischen Zypressen kommen immer mehr Pinien und Schirmkiefern. Wir streifen Umbrien und kommen nach Latium. Nächster Halt ist Rom. Zwischen den Gleisen blüht hier schon der Mohn!

Wenig später rollen wir ein in Napoli Centrale. Unser Quartier liegt mitten in der historischen Altstadt, der Weg dorthin führt an meterhohen Müllhaufen und Straßenverkäufern mit undefinierbarem Angebot vorbei. Neapel zeigt sich wie im altbekannten Klischee: Balkone voller Wäscheleinen über engen Gassen, verfallende Prachtbauten mit vernagelten Eingängen und enge, volle Straßen – die Gehsteige benutzt hier niemand, denn sie sind vollgestellt mit Gerüsten, Paketen und Mopeds. Rasch finden wir unsere Adresse. Bei Ansicht des leicht ramponierten Altbaus weht uns der marode Charme des Verfalls entgegen. Durch eine kleine Türluke gelangen wir in ein renovierungsbedürftiges Treppenhaus. Von oben blättert der Putz, unter unseren Sohlen knirschen die losen Fliesen. Mutig besteigen wir den beinahe frei an gusseisernen Konsolen pendelnden Aufzug und entschweben in den vierten Stock. Letzter TÜV war so ungefähr 1907.

Das Zimmer ist komplett modern renoviert und eingerichtet, leider funktionieren weder der Router noch der Kühlschrank. Wir beschließen, uns nicht die Laune verderben zu lassen und begeben uns nach kurzer Rast auf einen Streifzug durch die Rione Forcella. Etwas abseits des Touristenrummels wird es leiser und man kann sehr gut und für wenig Geld einkehren. Bis wir beim Espresso angekommen sind, hat sich das Lokal mit Einheimischen gefüllt, die aus der sonntäglichen Abendmesse kommen.

Auf dem Heimweg schwimmen wir durch die Menschenmenge im Kielwasser einer Gruppe junger Damen beim Junggesellinnenabschied, sie tragen rosa Herzchenbrillen und wirken bereits etwas erschöpft und desorientiert. Leider ist auf meinem Foto der meterlange aufblasbare Plastikpenis nicht zu sehen, den eine von ihnen vorne weg schwenkt.

La Grassa

La Grassa oder die Fette wurde die Stadt wegen ihres Reichtums und ihrer kulinarischen Besonderheiten wie zum Beispiel ragu alla bolognese genannt. Die Ursprünge der Stadt gehen auf die Etrusker im 1. Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung zurück. Im Palazzo Pepoli informieren wir uns umfassend über die Geschichte der Stadt von der Epoche vor den Römern bis heute.

Doch der Reihe nach: Am Morgen stürzen wir uns in Abenteuer Leihfahrrad. Man braucht – wie könnte es anders sein – eine App. Und mobiles Internet. Anfangs funktioniert noch alles, wir besteigen unsere zwei Klapperkisten und radeln ins historische Zentrum. Doch später soll es anders kommen.

Zunächst besichtigen wir das Universitätsviertel. In Bologna steht nämlich die älteste Uni der Welt, gegründet 1088. Die Arkaden und die rote Farbe der großteils noch mittelalterlichen Häuser sind weltberühmt.

Die Studentenschaft scheint ziemlich links, jedenfalls gibt es jede Menge politischer Graffitis und Parolen an den Wänden der altehrwürdigen Mauern zu lesen.

Wir erkunden die wunderschöne und sehr gut erhaltene Altstadt, deren Wahrzeichen unter anderen die Basilika de San Petronio, übrigens die sechstgrößte Kirche Europas und bis heute unvollendet, sowie die Due Torri, zwei stark geneigte mittelalterliche Türme sind.

Ein weiteres Highlight sind die Sette Chiese, ein romanisch-gotischer Komplex von sieben ineinander verschachtelten Kirchen sowie der quirlige Flohmarkt davor.

Es wird immer belebter in der Innenstadt, offenbar ist ganz Bologna auf den Beinen. Die Straßencafés und Bars sind alle gut besucht, ein Markt lädt zum Flanieren ein, doch wir wollen weder Blumen noch Antiqitäten herumschleppen.

Auf dem Heimweg sammeln wir weitere Eindrücke: Zum Beispiel wie man hier parkt, ein Canale fast wie in Venedig, ein Markt für Kleidung.
Wir sind nun viele Kilometer gelaufen und müde – aber die Leihräder können wir nicht entsperren. Kein Internet! Also laufen wir noch ein paar Kilometer zur Unterkunft.

Auf nach Bologna

Wir sind wieder unterwegs, diesmal ohne Bus und ohne Boot, sondern klimafreundlich per Eisenbahn. Der erste Reiseabschnitt führt uns nach Rosenheim, wider Erwarten ohne Zwischenfälle oder größere Verspätungen der DB. Ab hier reisen wir mit der ÖBB, jetzt kann eigentlich nichts mehr passieren. Bei strahlendem Sonnenschein überqueren wir die Alpen: Kufstein, Innsbruck, Brenner, Bozen, Trento, Verona und schließlich die Emilia Romana ziehen an den Zugfenstern vorbei.

Wir sind überrascht, wie schnell das Reisen im Zug geht. Normalerweise sind wir ja meist mit unserem alten Bus unterwegs, zockeln mit Tempo 80 über die Landstraßen und lassen kaum eine Gelegenheit aus, die Fahrt zu unterbrechen: Hier ein Kaffee, dort ein Bad im See oder eine unerwartete Sehenswürdigkeit, die man spontan in den Reiseplan aufnimmt.

Südtirol – Berge und Obstplantagen

und Wein

und noch mehr davon.

In Bologna angekommen sind wir letztendlich mit 20 Minuten Verspätung, aber das macht überhaupt nichts aus. Unsere Unterkunft liegt fußläufig in Bahnhofsnähe, wir spazieren noch ein wenig durch die Stadt und genießen das warme, schöne Wetter und die schöne Atmosphäre.

Pont-Audemer und Auspuffpech

Auf unserem Weg liegt noch eine wunderschöne Stadt, die wir natürlich besichtigen müssen.

Am Fluss Risle gelegen, der sich hier in viele Arme auffächert, war der Ort früher bekannt für die vielen Gerber, die hier ansässig waren. Auch hier gibt es jede Menge Fachwerk und ein lebendiges Stadtzentrum. Wir lassen uns Café Creme, Crêpe und Sandwich schmecken.

Leider hat sich meine Bandage am Auspuff nach ein paar hundert Kilometern beim 639ten Speedbump wieder gelöst. Wir suchen einige Werkstätten auf, aber am Samstagnachmittag hat natürlich keiner Zeit und Lust, und zu helfen, obwohl alle Menschen sehr freundlich sind und Anteil nehmen. Der Bus röhrt jetzt wie ein startender Jet. Also nochmals rein in einen der recht gut sortierten Supermärkte, eine Eisensäge, Aluteller und Folie gekauft, ein Stück Blech hatte ich mir schon gestern im Autozubehörladen mitgenommen. Mit meinen Auffahrrampen kann ich das Auto prima ein wenig aufbocken und ein paar Stunden später ist das Malheur wieder provisorisch behoben. Ich hoffe, die Blechbandage hält etwas länger als der letzte Versuch.

Leider mussten wir wegen eines Trauerfalles unsere Reise überstürzt abbrechen. Der Auspuff hat noch knapp 1100 Kilometer gehalten.

Dorf und Garten

Beuvron-en-Age wird als das schönste Dorf Frankreichs bezeichnet. Über enge, holprige Sträßchen gelangen wir hin. Oft sind diese von den Bäumen auf beiden Seiten überspannt, sodass wir den Eindruck haben, durch einen grünen Tunnel zu fahren. Das Dorf wirkt wie eine Filmkulisse für die drei Musketiere. Gut erhaltene und schön restaurierte Fachwerkhäuser sammeln sich um einen kleinen Marktplatz. Wein, Karamellbonbons und lokale Spezialitäten werden überall angeboten. Zum Glück neigen sich in Frankreich die Ferien ihrem Ende entgegen, also hält sich der Ansturm der Besucher ein wenig in Grenzen.

Heute haben wir noch ein zweites Ziel: Die Gärten von Cambremer. Von Privatleuten angelegt, aber öffentlich für ein Entgeld zugänglich: Ein wunderschönes Beispiel perfekter Gartenbaukunst im Stil eines englischen Landschaftsgartens und zugleich eine reiche Sammlung einheimischer und exotischer Pflanzen.