Unsere Idee war eine schöne Radtour zum See, das Ergebnis zweigeteilt. Das Radeln durch die Weingärten und die romantischen Dörfer gefällt uns sehr. Das Ziel der Tour, der Ort Iseo aber gar nicht. Angeblich soll dieser einer der am wenigsten touristischen Orte der norditalienischen Seen sein. Leider haben sich gerade heute gefühlt 100.000 Menschen genau hier hin begeben. Die steile Straße hinab ist extrem viel befahren, es gibt keinen Radweg. Die Stadt ist ein Moloch, Hunderte stehen am Kai und warten auf den Dampfer. Wie treten sehr bald die Flucht an. In den Weinbergen ist es viel ruhiger und entspannter, das ist deutlich mehr nach unserem Geschmack.
Das nahe Naturreservat ist schon viel eher nach unserem Geschmack, wenn auch die Hitze inzwischen recht anstrengend ist.
Der Grund unserer Reise ist die Hochzeit von zwei lieben Freunden. Ein gewisser Aufwand ist es schon, für die kirchliche Trauung rund hundert Menschen bis in die Franciacorta zu holen. Für uns sind das rund 500 Kilometer einfach. Andere Gäste kamen für die zwei Tage sogar aus Florida angereist. Die schöne Trauung in der italienischen Kirche und die unvergessliche Feier auf einem herrschaftlichen Weingut hat uns aber alle überzeugt: Es hat sich gelohnt.
Allesamt haben sie klangvolle Namen, die Weingegenden, die wir heute durchquert haben. Vom Tramino Südtirols über Valpolicella und Amarone, den Teroldego und Marzemino im Val d’Adige und den Trebbiano di Lugana. Leider bin ich kein großer Weinkenner. Aber wenn es schmeckt, dann merke ich es doch.
Ein kulturelles Highlight ist für uns heute der Besuch im Museum für moderne Kunst in Rovereto. Allein schon das Gebäude des Mart: museo di arte moderna e contemporanea ist für sich sehenswert. Die Ausstellungen dort sind weitgefächert und sehr beeindruckend.
Schließlich schaffen wir es noch zu unserem Tagesziel, dem bezaubernden Passirano in der Lombardei. Den Gardasee und seine von Touristen viel zu sehr frequentierten Gestade lassen wir sozusagen rechts liegen. Mein linker Arm hat nach der stundenlangen Fahrt einen Sonnenbrand.
Natürlich verweigere ich jeden Kontakt zur Autobahn. Am Brenner soll es zur Zeit sowieso wenig reizvoll sein. Folglich brauchen wir bis Trento glatt mal zwei Tage.
Den ersten Stopp legen wir ein am Hechtsee bei Kufstein. Obligatorisch ist selbstverständlich ein Spaziergang um den See inklusive Bad in demselben. Vom intensiven Schwefelgeruch lassen wir nicht abhalten, schließlich soll das besonders gesund sein.
In Patsch bei Innsbruck schlagen wir bei einem Bergbauernhof hoch über dem Tal unser Nachtlager auf. Unser armer alter Bus muss so manche Steigung im ersten Gang hinauf kriechen.
Am nächsten Tag begrüßt uns nach 1000 Spitzkehren der Pass, wie immer mit Nebel und Regen. War eigentlich schon irgend jemand am Brenner bei gutem Wetter? Ich noch noch nie. Aber egal, wir haben schließlich eine Mission! Bis Freitag müssen wir es zur Francia Corta schaffen. Also weiter. Auf der Autobahn wird ständig Stau gemeldet, folglich tuckern wir weiter auf der Bundesstraße und diversen anderen Nebenstraßen.
Das hübsche Brixen schauen wir diesmal auch an, die lebhafte Altstadt und insbesondere der aus vorromanischer Zeit stammende Kreuzgang des Domes sind wirklich sehenswert.
Nachdem das Wetter leider noch immer nicht ganz unseren Vorstellungen entspricht, fahren wir weiter bis Trento, allerdings immer mehr in den Regen hinein. Eine kurze Regenpause wird für einen Spaziergang und eine Dusche unterm Wasserfall genutzt: Doch, oh weh! Überall lauert hier die Gefahr.
Was haben uns heute noch die Namen Giotto die Bondone, Donatello oder Giusto de Menabuoi zu sagen? Menschen, die sich für Kunst interessieren, haben diese vielleicht schon mal gehört. Sie waren die Wegbereiter der norditalienischen Renaissance, ließen das Mittelalter mutig hinter sich, besannen sich gleichzeitig auf die lang vergessenen Errungenschaften der Antike und führten epochale Neuerungen in der Malerei und Bildhauerei ein: Dargestellte Menschen sind nunmehr Individuen mit Gefühlen, sie wirken lebhaft in einer echten Landschaft mit Perspektive. Der Humanismus spiegelt sich in der Kunst.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich irgend jemand monumentalen Bildkraft der Fresken im Baptisterium der Kathedrale von Padua entziehen kann. Als ich diesen Raum betrete, verschlägt es mir fast den Atem.
Überhaupt ist die Stadt eine Schatzkammer an Architektur und Bildwerken, bis heute voll von pulsierendem Leben. In der wechselvollen Geschichte haben dort Personen gewirkt. deren klangvolle Namen bis heute nachklingen, an der Universität von Padua – gegründet 1222 – lehrte übrigens auch ein gewisser Galileo Galilei, das war aber erst viel später.
Wir lassen uns durch die Innenstadt treiben und genießen den Flair und die angenehme Atmosphäre, wie in den anderen Stationen unserer Reise. Im Vergleich zu Bologna wirkt Padua auf uns wie die ordentliche, brave Schwester: Beides sind weltberühmte Universitätsstädte, aber Bologna ist wilder, schmutziger und chaotischer. Neapel dagegen ist der wilde Punk unter den drei. Auch die Damen mit dick aufgespritzten Lippen, geglättetem Haar und falschen Wimpern begegnen uns übrigens im Süden am häufigsten.
Die Basilika das Heiligen Antonius, eine der größten Kirchen weltweit und der Palazzo della Raggione sind weitere sehr beeindruckende Baudenkmäler und Kunstschätze, aber auf den Straßen begegnen uns überall auch moderne interessante Ein- An- und Ausblicke.
Während ich diese Zeilen schreibe, zieht wiederum die wunderschöne Landschaft Norditaliens und des Trentino am Zugfenster vorbei. Es geht wieder nord- und heimwärts.
Die Treppenstufen auf dem „Weg der Zitronen“ sind zahlreich, die Aussichten über die Steilküste dafür sehr spektakulär. Man wandert zwischen engen Mauern und steilen Felswänden, weit unten rauscht das Meer. Nach einer guten Stunde erreichen wir Maiori, das etwas weniger schmucke Nachbarstädtchen Richtung Südosten.
Besonders schön sind auch die zahlreichen Blumen, Kakteen und blühenden Sukkulenten am Weg.
WandelröschenFelsaloe
Eigentlich wollten wir mit der Fähre oder dem Bus zurück nach Minori, aber der sportliche Ehrgeiz lässt uns dann doch nochmals den Bergrücken zu Fuß überqueren.
Zum Glück lebt ganz oben eine junge Zitronenbäuerin, die ihre Produkte an die vorbei kommenden Wanderer verkauft: Die frische Zitronenlomonade ist so lecker, dass wir gleich zweimal einkehren, beim Hin- und beim Rückweg.
Die römische Villa aus dem 1. Jahrhundert nach unserer Zeitrechnung ist sehr gut erhalten und beeindruckt mit ihrer imposanten Größe, obwohl nur gut die Hälfte ausgegraben wurde, der Rest ist überbaut von modernen Gebäuden.
Auf dem Weg nach Salerno geht noch alles gut, die Bahn ist bequem und bringt uns rasch nördlich um den Vesuv herum nach Salerno. Doch wir können leider nicht wie geplant mit dem Schiff weiter nach Minori, denn durch den heftigen Wind ist das Meer so aufgewühlt, dass der Fährbetrieb eingestellt wurde. Der Bus- und Autoverkehr ist folglich total überlastet, auf der Straße herrscht Stopp and Go. So brauchen wir für die nächste Etappe von knapp 40 km etwa fünf Stunden. Egal, irgendwann kommen wir an.
Heute ist Karfreitag. Das ganze Dorf ist auf den Beinen, die engen Gassen sind mit Kerzen, Fackeln und Feuerschalen erleuchtet.
Wir besuchen die Messe im Duomo und schauen zu, wie ein großes Kruzifix von jungen Pfadfindern feierlich durch die Kirche getragen wird. Von Kutten verhüllte Gläubige stellen sich in langer Reihe an, um das heilige Kreuz zu berühren.
Am Tag drauf gehen wir in den Bergen wandern. Der Weg zum Nachbardorf Ravello führt über viele Stufen bergauf durch Zitronenhaine. Etwa 400 Höhenmeter steigen wir auf und genießen den Duft von Glyzinien und Ginster, um dort die Villa Rufolo und den bezaubernden Garten Klingsor zu besuchen. Es heißt, Richard Wagner fühlte sich hier inspiriert zu Teilen seiner Oper Parzival. Jedenfalls ist der Ausblick auf die terrassierten Gärten und das Meer weit unten ein Genuss.
Hier wandelt man auf wahrhaft historischen Pfaden; einst wurde das Dorf hier oben in den Bergen in der spätrömischen Antike gegründet, weil man sich so vor den Überfällen der Barbaren geschützt fühlte. Eine romanische Kirche mit wunderschönen, beinahe byzantinisch anmutenden Kanzeln steht dort auch, rundherum ist großer Touristenrummel.
Am nächsten Tag fahren die Schiffe wieder, also besteigen wir die Fähre nach Amalfi. Das ist, von Minori aus gesehen, das übernächste Dorf Richtung Westen und namensgebend für die ganze Küste. Gut, dass wir früh dran sind, denn wir ahnen schon am Dorfplatz angesichts der Eisdielen, Imbissbuden, Restaurants und Boutiquen, die sich aneinander reihen: Dies ist ein touristischer Hotspot. Kaum hat man eine kleine Runde gedreht, schon ist man im Mahlstrom der sich schiebenden, drückenden Menschen gefangen. Das Örtchen ist hübsch, die Angebote vielfältig, aber etwa doppelt so teuer wie nebenan. Wir gönnen uns je ein Eis: zwölf Euro.
Das Nachbardorf heißt Atrani. Über zahlreiche Treppen und enge Gässchen kann man dorthin spazieren, ohne auf der überfüllten Straße laufen zu müssen. Hier ist es viel ruhiger und angenehmer. Wie Bausteine sind die Häuser vielfach ineinander verschachtelt am Meer entlang und in der Schlucht landeinwärts nach oben übereinander gebaut. M.C.Escher holte sich hier Inspirationen für seine vexierenden Treppenbilder und die ineinander verschlungenen Fisch- und Vogelmotive.
Der Verkehr auf der Küstenstraße kriecht deutlich langsamer dahin als wir Spaziergänger. Heute ist Ostersonntag, Mitte April und man findet noch ein paar ruhige Plätzchen, aber wie schrecklich geht es hier im Sommer zu? Zurück in Minori sind wir froh, dass „unser“ Dorf kein solcher touristischer Hotspot ist, noch nicht. Wer ist der größte Feind des Touristen? Der Taxifahrer? Die Andenkenverkäuferin? Nein, es sind die anderen Touristen.
Allerbesten Espresso und dazu süße Teilchen gibt es morgens in jedem Straßencafé.
Dennoch: Überall in Neapel ist der Lack beziehungsweise der Putz schon ziemlich am Bröckeln, Müll liegt auf jedem freien Stückchen Platz. Zwischen dem Müll leben Obdachlose, viele davon Migranten aus Afrika und dem Nahen Osten. Ein paar Kartons, eine schmutzige Decke oder ein schmuddeliger Schlafsack, dazu eine Plastiktüte für die Habseligkeiten: So sieht die Schlafstätte aus, wenn man auf der Straße lebt.
Die Altstadt ist ein Gewirr aus kleinen Gassen, größeren Gassen, überraschend sich öffnenden Piazzas und ganz engen Gässchen, in die niemals ein Strahl Sonnenlicht dringen dürfte, so verschachtelt sind diese. Es gelingt uns ohne jede Mühe, uns mehrfach zu verlaufen.
Trotzdem stehen wir zwischenzeitlich auch mal vor dem Dom, dem Nationalmuseum sowie diversen Kirchen, von denen es überraschend viele gibt. Wo kein Platz für eine Kirche ist, haben die frommen Einwohner kurzerhand kleine oder größere Altäre an die Häuserwände geklebt. Dieser Tradition folgend wird wohl auch der Fußballer Diego Maradona wie ein Heiliger verehrt.
Unter der Stadt verbirgt sich ein weit verzweigtes Netz von Grotten aus griechischer und römischer Zeit. Unter anderem unter dem Kloster Complesso Monumentale di San Lorenzo Maggiore kann man etwa zehn bis zwanzig Meter tief in die Katakomben hinabsteigen und die antiken Überreste besichtigen.
Bei uns gegenüber ist ein Begräbnisinstitut. Man hat hier auch diverse Urnen in Fußballform im Angebot!
Eindrücke aus der Altstadt
Mit der S-Bahn Circumvesuvio gelangt man preiswert und schnell nach Herkulaneum oder zum Vesuv. Dass die Leute hier Fußball lieben, sieht man auch am abgesperrten Gleisbett entlang der Schienen. Zwischen zwei Stationen liegen etliche Dutzend Fußbälle. Arme Kinder!
Da das Wetter sehr dunstig ist, entscheiden wir uns für die Ausgrabungsstätte. Im Jahre 79 nach Christus wurde das römische Städtchen von einem Vulkanausbruch verschüttetet. Häuser, Straßen und sogar Einrichtungsgegenstände sind sehr gut erhalten.
Erst 1980 wurden bei den Ausgrabungen die Überreste zahlreicher Unglücklicher gefunden, die damals noch vor dem Ascheregen und dem pyroklastischen Strom fliehen wollten. Vergebens duckten sie sich in die Nischen der Kaimauer am Strand. Auch sie wurden etwa achtzehn Meter tief vom Auswurf des Vulkans begraben.
Problemlos begeben wir uns auf die Weiterreise nach Süden. Der Zug verlässt Bologna Centrale pünktlich und rauscht zunächst durch eine bergige Landschaft. Viele Tunnels gilt es zu durchfahren; in der ersten Zeit sogar überwiegend Tunnels. Nur gelegentlich, in den offenen Passagen öffnet sich der Blick durch die schmutzigen Zugfenster. Obwohl das Tageslicht trüb und das Wetter regnerisch ist, beschließen wir: Die wilde, schöne Landschaften der Emilia Romagna und der Toskana verdienen es, bei einem späteren Besuch genauer in Augenschein genommen zu werden. Es regnet, ich freue mich. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch. Dieser Ausspruch wird Karl Valentin nachgesagt, der bestimmt weder von Klimawandel noch von Wasserknappheit etwas gewusst haben dürfte.
Nach einem Stopp in Florenz füllt sich der Zug bis fast zum letzten Platz. Ich kann meine langen Beine halbwegs ausstrecken, wenn ich meinen Hintern ganz tief in die harte Sitzschale hinein presse. Nur Fliegen ist schlimmer! So hat jede Art des Reisens etwas für sich. Der Blick aus dem Zugfenster ist vielleicht nicht so spektakulär wie der aus dem Bullauge eines Düsenjets. Was ist schöner: Eine wackelnde Tragfläche und gelegentlich ein paar Wolken oder Berge, Wälder, Felder, Höfe, Wein- und Olivengärten und immer wieder Tunnels? Dass der Streckenverlauf immer noch beträchtliche Steigungen und Gefälle aufweist, merkt man vor allem am Druck auf den Ohren.
Die Landschaft wird weiter, die Hügel strecken sich und zu den typischen Zypressen kommen immer mehr Pinien und Schirmkiefern. Wir streifen Umbrien und kommen nach Latium. Nächster Halt ist Rom. Zwischen den Gleisen blüht hier schon der Mohn!
Wenig später rollen wir ein in Napoli Centrale. Unser Quartier liegt mitten in der historischen Altstadt, der Weg dorthin führt an meterhohen Müllhaufen und Straßenverkäufern mit undefinierbarem Angebot vorbei. Neapel zeigt sich wie im altbekannten Klischee: Balkone voller Wäscheleinen über engen Gassen, verfallende Prachtbauten mit vernagelten Eingängen und enge, volle Straßen – die Gehsteige benutzt hier niemand, denn sie sind vollgestellt mit Gerüsten, Paketen und Mopeds. Rasch finden wir unsere Adresse. Bei Ansicht des leicht ramponierten Altbaus weht uns der marode Charme des Verfalls entgegen. Durch eine kleine Türluke gelangen wir in ein renovierungsbedürftiges Treppenhaus. Von oben blättert der Putz, unter unseren Sohlen knirschen die losen Fliesen. Mutig besteigen wir den beinahe frei an gusseisernen Konsolen pendelnden Aufzug und entschweben in den vierten Stock. Letzter TÜV war so ungefähr 1907.
Das Zimmer ist komplett modern renoviert und eingerichtet, leider funktionieren weder der Router noch der Kühlschrank. Wir beschließen, uns nicht die Laune verderben zu lassen und begeben uns nach kurzer Rast auf einen Streifzug durch die Rione Forcella. Etwas abseits des Touristenrummels wird es leiser und man kann sehr gut und für wenig Geld einkehren. Bis wir beim Espresso angekommen sind, hat sich das Lokal mit Einheimischen gefüllt, die aus der sonntäglichen Abendmesse kommen.
Auf dem Heimweg schwimmen wir durch die Menschenmenge im Kielwasser einer Gruppe junger Damen beim Junggesellinnenabschied, sie tragen rosa Herzchenbrillen und wirken bereits etwas erschöpft und desorientiert. Leider ist auf meinem Foto der meterlange aufblasbare Plastikpenis nicht zu sehen, den eine von ihnen vorne weg schwenkt.
La Grassa oder die Fette wurde die Stadt wegen ihres Reichtums und ihrer kulinarischen Besonderheiten wie zum Beispiel ragu alla bolognese genannt. Die Ursprünge der Stadt gehen auf die Etrusker im 1. Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung zurück. Im Palazzo Pepoli informieren wir uns umfassend über die Geschichte der Stadt von der Epoche vor den Römern bis heute.
Doch der Reihe nach: Am Morgen stürzen wir uns in Abenteuer Leihfahrrad. Man braucht – wie könnte es anders sein – eine App. Und mobiles Internet. Anfangs funktioniert noch alles, wir besteigen unsere zwei Klapperkisten und radeln ins historische Zentrum. Doch später soll es anders kommen.
Zunächst besichtigen wir das Universitätsviertel. In Bologna steht nämlich die älteste Uni der Welt, gegründet 1088. Die Arkaden und die rote Farbe der großteils noch mittelalterlichen Häuser sind weltberühmt.
Die Studentenschaft scheint ziemlich links, jedenfalls gibt es jede Menge politischer Graffitis und Parolen an den Wänden der altehrwürdigen Mauern zu lesen.
Wir erkunden die wunderschöne und sehr gut erhaltene Altstadt, deren Wahrzeichen unter anderen die Basilika de San Petronio, übrigens die sechstgrößte Kirche Europas und bis heute unvollendet, sowie die Due Torri, zwei stark geneigte mittelalterliche Türme sind.
Ein weiteres Highlight sind die Sette Chiese, ein romanisch-gotischer Komplex von sieben ineinander verschachtelten Kirchen sowie der quirlige Flohmarkt davor.
Es wird immer belebter in der Innenstadt, offenbar ist ganz Bologna auf den Beinen. Die Straßencafés und Bars sind alle gut besucht, ein Markt lädt zum Flanieren ein, doch wir wollen weder Blumen noch Antiqitäten herumschleppen.
Auf dem Heimweg sammeln wir weitere Eindrücke: Zum Beispiel wie man hier parkt, ein Canale fast wie in Venedig, ein Markt für Kleidung. Wir sind nun viele Kilometer gelaufen und müde – aber die Leihräder können wir nicht entsperren. Kein Internet! Also laufen wir noch ein paar Kilometer zur Unterkunft.