Überschwemmung 2. Tag

Ubon Ratchathani liegt am Mun oder Moon River. Als wir gestern ankamen, mussten wir feststellen, dass die südliche Hälfte der Stadt unter Wasser steht. Seit zwei Wochen hatten wir auf unserem Weg durch Laos versucht, Genaueres zu erfahren – vergeblich. Wir wollten unbedingt die überfluteten Gebiete meiden, sind nun aber doch mitten hinein geraten.

Das thailändische Fernsehen berichtet nun laufend von der Katastrophe. Im Internet haben wir gelesen, dass es die schlimmste Flut in der Region seit 41 Jahren sein soll. Heute konnten wir beim Hotelmanager Fahrräder leihen. Wir kamen in mehreren tiefer gelegenen Stadtteilen ans Wasser, vielerorts liegen Sandsäcke vor Eingängen. Am schlimmsten sieht es in der Nähe des Flusses aus. Auf den angrenzenden Straßen sind überall große Zelte errichtet worden. Tausende Menschen campieren hier.

Morgen versuchen wir, nach Chong Chom weiterzukommen, um die Grenze nach Kambodscha zu passieren. Angeblich soll dort die Situation besser sein.

Ubon Ratchathani, 17.09.2019, 19:00 Uhr

Überschwemmungen

16.09.2019 Ubon Ratchathani

Heute schon der dritte Artikel – liebe treue Leser, bitte blättert runter um auch die letzten Tage zu lesen.
An der Promenade des Mun-Flusses stellen wir fest, dass es keine Promenade mehr gibt. Überall in Flussnähe provisorische Pavillons und Zelte.

Hier stehen Armeelaster, Suppenküchen, Stapel von Hilfsgütern. Wir fragen nach und erfahren, dass Hilfe für die Flutopfer organisiert wird. Wir spenden natürlich spontan. Wandern weiter Richtung Fluss, sind überrascht, nicht aufgehalten zu werden. Auf der Brücke erkennen wir das Ausmaß der Katastrophe. Wir hatten von der Überschwemmung geahnt und gerade deshalb diesen Umweg über Ubon gewählt – dass wir mitten drin landen würden, wollten wir doch gerade vermeiden! Beim Überqueren der Brücke wird uns immer mulmiger, wir schämen uns fast, zu fotografieren. Dennoch, ich denke: Vielleicht spendet ja einer oder zwei, die davon lesen. Das Verrückte daran ist, dass in den für uns zugänglichen Medien von dieser Katastrophe in den letzten Tagen nicht berichtet wurde. Wir hatten tagelang Google und Bing sowohl auf Deutsch wie auf Englisch ergebnislos befragt – eben um das Überschwemmungsgebiet zu vermeiden. Wir hatten bei Tourist Information Centers und Reisebüros gefragt, aber keine konkrete Antwort erhalten.

So ähnlich hatten wir es ja bereits in Laos erlebt. Ob es am Desinteresse der westlichen Medien liegt oder eine gezielte Vertuschung – wer mag das beurteilen? Jedenfalls campieren hier unglückliche Flutopfer direkt auf der vierspurigen Brücke. Sie haben sich behelfsmäßige Zelte aus Planen usw. errichtet.
Falls ihr eine aktuelle Spendennummer wisst, bitte lasst es mich wissen (Kommentarfunktion unten)
Hier zwei relativ aktuelle Links zur Nachrichtenlage:

Worst yet to come for hard hit Ubon Ratchathani…two districts expecting major flooding Friday, September 13th. – The Pattaya News

http://thailandtip.info/2019/09/13/ubon-ratchathani-erlebt-die-schlimmsten-ueberschwemmungen-seit-41-jahren/

P.S. Es lesen wöchentlich rund 2-5000 Leute diesen Blog. Es würde mich freuen, wenn der eine oder andere zu diesem Artikel etwas kommentieren würde. Auch wenn es nicht im deutschen Fernsehen kommt.
16.09.2019 Ubon Ratchathani 22:00 Uhr
17.09.2019 erweitert 8:00 Uhr