Keine sechs Stunden haben wir gebraucht, dann ist es schon geschafft. Zunächst machen wir uns auf zur großen Tankstelle im Ort. Die Managerin, eine Bekannte der Honorarkonsulin verfügt über einen Drucker und hat unsere Passierscheine ausgedruckt. Doch zunächst ist die Dame nicht da, also warten wir erst mal. Währenddessen erfahren wir über unsere Whatsappgruppe, dass man das Attest auch ohne die anderen Zettel bekommen kann, also ab ins Hospital. Warten, Untersuchung, Warten, Zahlen, Warten, dann das ersehnte Gesundheitsattest, ein handgeschriebener Zettel. Hurra! Das geht ja richtig glatt heute. Zurück zur Tankstelle, die Dame ist inzwischen zu sprechen, mehr noch: Sie hat einen dicken Stapel Papiere für uns. Nochmals Hurra! Wir wandern zurück zu unserer Bleibe, ziehen die schweißnassen Kleider aus und duschen uns so kalt wie möglich ab. Gerade, als wir unsere Sachen per Hand ausgewaschen haben, kommt die Nachricht unserer Frau Konsulin, dass jeder Deutsche für den Bus morgen 3840 Pesos (~55€) zu zahlen hat, man soll das Geld passend und bar bereithalten. Optimales Timing, gerade haben wir einen Großteil unserer Pesos im Hospital ausgegeben.
Also machen wir uns nochmal auf, Bargeld zu besorgen. Das Geldabheben ist hier weder einfach noch billig, ich hatte schon früher darüber berichtet. Am ersten Automaten steht eine lange Schlange vor uns, jeder Kunde auf einem weißen Kreuz am Boden. Als wir dran sind, spuckt der Apparat für uns kein Geld aus. Besorgt marschieren wir weiter zum nächsten.. Hat die Regierung nun beschlossen, Ausländer kein Geld mehr abheben zu lassen? Klingt paranoid, aber wir halten inzwischen alles für möglich. Die Bank liegt zufällig fast genau neben der Tankstelle, wo wir erst vor kurzem die Papiere geholt haben. Hat mich das Murmeltier nicht heute früh schon begrüßt? Die Schlange hier ist etwas kürzer, trotzdem geht’s noch langsamer. Endlich sind wir dran. Volltreffer, jeder kann 5000 Pesos abheben, nur die Gebühr dafür ist seit dem letzten Mal wieder gestiegen. Jetzt sind 660 Pesos fällig, schlappe 13,2%. Egal, ist ja nur Geld. Bewegung hatten wir auch endlich mal wieder – wir sind rund zehn Kilometer gelaufen heute. Polizei haben wir unterwegs gar keine gesehen – vielleicht halten die ja auch Siesta. Wir sind gespannt, was als Nächstes passiert.
Die Presse berichtet über erste Plünderungen in Posadas und 6813 Fälle von Denguefieber in der Provinz Misiones sowie den Kampf dagegen.
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