Hier fahren ständig Busse mit verhängten Fenstern vorbei, obwohl doch eigentlich keine Busse mehr fahren dürfen. Ich vermute folgenden Hintergrund: An der brasilianisch-argentinischen Grenze warten Hunderte Menschen, großen Teils argentinische Touristen, die aus Brasilien oder Europa kommen und in ihre Heimat zurück wollen. Um die 9000 sind angeblich bereits aus Foz de Iguazu auf der brasilianischen Seite nach Puerto Iguazu auf der argentinischen Seite gekommen, allesamt aus Risikogebieten. Der Bürgermeister hatte wegen des davon ausgehenden Gesundheitsrisikos zeitweise die Grenze mit Gemeindefahrzeugen sperren lassen. Nun bemühen sich die völlig überforderten Behörden, die Menschen in Bussen und Flugzeugen weiter im Land zu verteilen, damit sie zuhause ihre Quarantäne absitzen können. Wahrscheinlich werden auch deshalb laufend die nationalen Flüge gecancelt, weil man andere Menschen in die Flugzeuge lässt. So jedenfalls verstehe ich die Presseberichte, die ich heute gelesen habe. Google Übersetzer treibt wundersame Blüten, unser Spanisch reicht nicht für die Artikel.
Gelegentlich fahren Pickups mit großen Tanks durch unsere Straße. Sie sprühen einen stinkenden Nebel auf die Grundstücke. Beim Einkaufen gebe ich mir Mühe, möglichst flach zu atmen, wenn ich in diesen gerate. Ich gehe davon aus, dass man versucht, die Mücken einzudämmen, die hier das Denguefieber übertragen.
Wie ist der Stand der Rückholung? Alle registrierten Personen im Land wurden aufgefordert, sich zu rückzumelden, wenn sie am nächsten Rückholfug teilnehmen wollen und es voraussichtlich schaffen, rechtzeitig die Hauptstadt zu erreichen. Wir haben uns gemeldet, da wir ja den fragwürdigen Inlandsflug gebucht haben. Außer unserer gab es über 700 weitere Rückmeldungen. Wie viele Personen sich hinter dieser Zahl verbergen, ist mir unbekannt. Sicher weit über tausend. Berechtigten Vorrang haben Familien mit Kindern, ältere Personen, unbegleitete Minderjährige und Personen mit gesundheitlichen Einschränkungen.