Update 20.03.

Die Aussetzung des öffentlichen Verkehrswesens (Busse, Flüge) in Argentinien wurde heute bis 31. März verlängert. Unser Flug in die Hauptstadt, den wir gestern buchen konnten, ist annulliert.

Mein Eindruck ist, dass die meisten Länder Südamerikas (außer Brasilien) früher und entschlossener reagiert haben als Europa. Das ist auch gut so. Ich wage nicht mir vorzustellen, was hier passiert, wenn eine Infektionswelle wie in Italien losbricht. Intensivmedizin und Beatmungsbetten gibt es sicher nicht so viele wie dort.

Das Dekret der Regierung spricht von einer sozialen, präventiven und obligatorischen Isolation der gesamten Bevölkerung. Auch Autofahren ist nur Personen erlaubt, die zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung systemwichtige Aufgaben (Produktion, Ver- und Entsorgung, Gesundheitsdienste) erledigen müssen. Also hat es auch keinen Sinn, zu astronomischen Preisen ein Auto zu mieten, um sich nach Buenos Aires durchzuschlagen.

Die Geschäfte bleiben geschlossen, Lebensmittelläden und Apotheken haben stundenweise offen und dürfen nur von Einzelpersonen betreten werden. Von anderen gestrandeten Reisenden haben wir erfahren, dass Polizeiteams unterwegs sind, die Personalien von Ausländern aufnehmen beziehungsweise Pässe sehen wollen. Praktisch befinden wir uns bereits seit drei Tagen in einer selbst auferlegten Quarantäne. Wir sitzen in unserem Zimmer und verbringen die Zeit mit Recherche zur Situation, Gymnastik, Spielen, Spanischlernen und kümmerlichen Kochversuchen.

Unsere Möglichkeit, frisches Essen zu lagern ist sehr beschränkt, immerhin haben wir einen Minikühlschrank. Der Strom läuft jetzt wieder seit gestern ohne Unterbrechung. Wir haben Wasser, einen Topf und eine Kochplatte. Mein Datenvolumen ist jetzt noch 3.25 GB.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.