Treviso und Avolo

Manchmal ist das Camperleben nicht leicht. Heute suchen wir lange und erfolglos nach einem Platz mit Dusche und Schatten. Es ist nämlich ziemlich heiß und wir fühlen uns verschwitzt. Aber in der sengenden Ebene Venetiens gibt es nur Kreisverkehr nach Kreisverkehr, Industrie und Landwirtschaft. Kaum jemals einen Parkplatz, keinen Feldweg, der zu ein paar schattigen Bäumen führen würde, selbst die Campingplätze bieten nur Parzellen in der brütenden Hitze. Schließlich landen wir in Asolo auf einem Schotterplatz mit ein paar schütteren Bäumchen. Die Infrastruktur besteht aus einem Mülleimer, sonst nichts. Wir kochen erstmal einen Espresso. So, jetzt kommt ein kleiner Mann und erklärt,  dass man hier nicht campen darf – wir müssen auf den abgeschlossen Bereich für Reisemobile. Ich zahle brav 10€, dafür bekomme ich einen Schlüssel für die Schranke und sogar einen Müllbeutel dazu.
Treviso haben wir heute am Vormittag besichtigt.

Noch eine Stadt, die ganz ähnlich wie Venedig mit mittelalterlichen Gassen, Kirchen und einigen Kanälen aufwartet. Außerdem gibt es in der Altstadt ein brauchbares WLAN, was unser dahin schmelzendes Datenvolumen schont. Der Cappuccino schmeckt auf der Piazza im Schatten des Rathauses am besten. Aber das Highlight des Tages ist unsere Campingdusche: Ein schwarzer Plastiksack voll Wasser, der sich langsam in der Sonne erwärmt, während ich diese Zeilen schreibe.

Chioggia

Die Stadt an der Lagune liegt etwas südlich von Venedig, tatsächlich gehörte sie früher zum venezianischen Staat dazu. Im Gegensatz zur berühmten Schwester ist Chioggia den wenigsten Touristen bekannt. Palazzi und Kanäle gibt es aber genauso wie in Venedig. Wir erwischen heute den Markttag am Hauptplatz, lassen uns durchs Gewirr der Gässchen treiben und bewundern die stillen Ecken der Altstadt, die auf einer Insel in der Lagune liegt.

Weiter geht es durch die Riviera di Brenta, vorbei an den Industrie- und Gewerbegebieten im Umkreis von Venedig und Mestre. Um den massiven Verkehr einigermaßen flüssig zu halten, greift man hierzulande zum Mittel des Kreisverkehrs. Hier treten diese allerdings in einer derartigen Dichte auf, dass man aus dem Herumkurven kaum noch herauskommt. Manchmal sind die Kreisel blumenkohlartig ineinander verwoben und gehen ineinander über. Wir suchen uns einen Nachtplatz in einem kleinen Ort an der Strada de Radicchio, Martellago. Zum Abendessen gibt es in einer kleinen Osteria eine lokale Spezialität: verschiedene Bratlinge mit und ohne Fleisch sowie eine Riesenschüssel leckeren Salat.