Königsalbatrosse können bis zu 1000 Kilometer am Tag fliegen. Mitunter sind sie jahrelang unterwegs, ohne jemals festen Boden zu berühren. Die riesigen Vögel haben eine Flügelspannweite von über drei Meter. Auf der Halbinsel Otago liegt eine große Brutkolonie, die einzige weltweit am Festland. Umweltschützer sorgen für ungestörte Ruhe auf den hohen, windumtosten Klippen und bemühen sich außerdem, Raubtiere wie Marder, Katzen etc. fern zu halten. Infolgedessen liegt der Bruterfolg hier recht hoch. Trotzdem ist die Art stark bedroht: Langleinenfischerei, Netze und vor allem Plastikmüll im Meer raffen mehr Tiere dahin, als geboren werden. Man kann es kaum glauben, denn die Strände hier im Süden der Südinsel scheinen makellos sauber. Heute sind wir zur Sandfly Bay gewandert und haben dort die – ebenfalls bedrohten – Seelöwen beobachtet. Ein Traumstrand! Feinster Sand, riesige Dünen.
Die Seelöwen ruhen hier nach der anstrengenden Jagd im Wasser. Trotz strahlender Sonne war es eiskalt, denn der Wind ist uns nur so um die Ohren gepfiffen. Die Kiwis wissen schon, warum sie ihre Dixiklos mit Spanngurten am Boden festzurren.
Wir sitzen in einem Café in Dunedin und nutzen das WLAN, um unsere Fotos hochzuladen hochzuladen und zu überlegen, für welche Projekte wir unsere letzten Flug-Ablässe spenden, siehe Seite „Klimaneutral reisen“. Draußen regnet es in Strömen, wir hatten eine sehr ungemütliche und kalte Nacht in unserem kleinen Campervan. Bis jetzt hatten wir ja Glück mit dem Wetter, aber jetzt ist die Kalt- und Regenfront von der Westküste zu uns im Südosten herübergeschwappt. Die Leute reden viel über den Klimawandel. So ein Wetter habe es hier noch nie gegeben. Die anhaltenden Stürme haben die Westküste seit Wochen lahmgelegt, überflutete und gesperrte Straßen haben sogar Ortschaften isoliert. Andernorts gibt es eine Dürre und Australien ächzt seit Wochen unter einer schrecklichen Hitzewelle von bis zu 50°C.
17.12.2016 Dunedin