Projekt Weltreise

Ein halbes Jahr unterwegs: Auckland, Neuseeland. Ende Januar 2020

Zeit für ein Update: Nun sind wir fast ein halbes Jahr unterwegs. Nach vier Monaten in Südostasien (Sri Lanka, Thailand, Laos, Kambodscha, Indonesien, Malaysia, Singapur) und Ozeanien (Fidschi und Neuseeland) ist unsere Zeit in diesem Teil der Welt fast beendet. Insbesondere die Menschen in Fidschi und die Maori in Neuseeland sind sehr entspannt. Jetzt sitzen wir in unserem Hostel in Auckland. Bob Marley singt per Spotify aus Andreas Handy – die letzten 3 GB Daten werden wir dennoch nicht mehr verbrauchen können.
Wir haben unglaublich schöne Landschaften gesehen: weite Traumstrände, vergletscherte Berge, urtümliche Wälder, Klippen voller Fellrobben und Seevögel. Auf den Straßen Neuseelands sind wir in zwei Monaten 7146 Kilometer gefahren. Mit der Fähre waren wir von der Süd- zur Nordinsel waren wir rund 64 Kilometer unterwegs, am Milford Sound außerdem rund 16 Kilometer. Unsere Wanderungen mag ich gar nicht alle zusammen rechnen – einerseits habe ich keine Aufzeichnungen darüber, zum anderen ist die Summe bestimmt lächerlich gegenüber den Straßenkilometern. Aber die Sohlen unserer Wanderschuhe zeigen immerhin schon deutliche Abnutzungserscheinungen!
Nun sind wir schon gespannt auf Chile. Die meisten Karten für Südamerika habe ich schon auf dem Telefon. Am meisten freuen wir uns aber darauf, in vier Wochen unsere Tochter in Argentinien zu treffen!

Zehn Wochen unterwegs; Koh Rong, Kambodscha
Anfang Oktober 2019

Nun sind wir seit zehn Wochen unterwegs, wir haben Sri Lanka, Thailand, Laos und Kambodscha durchquert. Wir haben fast ausschließlich freundliche, offene, liebe Menschen kennengelernt, die uns immer weiterhelfen wollten, auch wenn wir uns nur mit Gesten und einem Lächeln verständigen konnten. Eben haben wir uns in Kampot von Mama Lyn und ihrem kleinen Enkel verabschiedet, was uns nicht leicht fiel. Im Flugzeug haben wir rund 10.000 Kilometer zurückgelegt, in Bussen, Taxis und Tuktuks nochmals 4700 Kilometer  auf geliehenen Rollern zusätzlich noch ein paar hundert. Ich habe etwa 60 Seiten Tagebuch geschrieben und Auszüge davon in rund 30 Artikeln online gestellt. Wir sind keineswegs des Reisens müde, sondern gespannt auf die Erlebnisse, die vor uns liegen. Ob wir so ohne Weiteres von jetzt auf gleich wieder in den deutschen Alltag einsteigen könnten? Irgendwann werden wir müssen – aber den Gedanken schieben wir erstmal weg. Ich habe mitbekommen, dass manche Leute den Aufbau dieses Blogs nicht verstanden haben und immer noch auf dieser Seite auf Berichte warten. Also: Projekt Weltreise ist die Vorgeschichte und diese, späteren Gedanken zum Projekt – vielleicht kommt ja später noch etwas dazu. Die Reiseberichte finden sich auf der Hauptseite https://jok-dive.lima-city.de wobei das Neueste immer ganz oben steht. Mit dem Kalender im Menü kann man sich leicht orientieren.
Je nachdem, mit welchem Endgerät man die Seite betrachtet, passt sich das Layout an. Es sieht am Handy ein bisschen anders aus als am Tablet oder am Computer. Egal, irgendwo findet sich immer ein Menü, das man anklicken kann. Viel Spaß beim Entdecken!

Ein Tag vor dem Start
Ende Juli 2019

Das Abschiedsfest ist gefeiert – Dank an Klara, Bruno, Vroni und Markus! Auch wurden später noch ein paar Gläser auf unser Projekt gehoben.
Im Haus hallt es bei jedem Schritt, denn außer unseren Matratzen ist es jetzt komplett leer. Die letzten Tage haben uns nochmal ziemlich angestrengt. Leider habe ich es übersehen, all die Fahrten mit dem Kombi, dem Anhänger und dem Bus zu zählen. Es waren bestimmt Dutzende. Danke an die Freunde und Verwandten, die immer wieder beim Tragen geholfen haben! Eins kann ich jetzt ganz gewiss sagen: Ein Umzug ist anstrengend – meist findet er aber mit ein wenig Vor- und Nachbereitung an einem Tag statt. Eine Haushaltsauflösung, neben der Arbeit aber ist wie eine Zielbremsung aus vollem Tempo beim Motorradfahren: Du weißt, du sollst genau an dieser einen Stelle, an diesem einen Tag auf Null stehen… und das über Monate hin – zum Schluss wird es dann leicht unübersichtlich.

Jetzt verbringen wir unsere letzte Nacht im „alten Haus“, die Übergabe war schon gestern. Die Autos und Motorräder sind abgestellt und abgemeldet. Morgen geht es los, wir sind fast gar nicht mehr nervös.

Das Haus wird immer leerer
Mitte Juli 2019

Mittlerweile haben wir das Haus fast leer, es bleibt nur ein Sofa, das Bett und die Küche. Die letzten Habseligkeiten liegen auf alten Kellerregalen oder am Boden. Der Reiserucksack ist bereits schon mal zur Probe gepackt worden, für zu schwer befunden und wieder ausgepackt. Von vielen unserer Freunde haben wir uns bereits verabschiedet, manche sehen wir noch in den kommenden Tagen. Die Planung unserer letzten Tage in Deutschland beschäftigt uns derzeit viel mehr als die erste Etappe der Reise – ist das nicht sonderbar? Aber immer Schritt für Schritt, eins nach dem anderen… wo Pläne aufhören, da beginnt das Abenteuer!

Unser Haus wird leer (kleiner Film)

Letzte Vorbereitungen und schlechtes Klimagewissen
Mitte Juni 2019 

Das Ausräumen und Verschenken unserer Habe ist noch nicht vollendet. Aber wir kommen voran. Der Termin für den Abtransport unserer antiken Wohnzimmermöbel steht, wir haben eine trockene Garage dafür in Aussicht. Helfer für diesen Umzug und ein schwerer Anhänger sind organisiert. Ebenso habe ich Stellplätze für die zwei Motorräder und unsere vier Fahrräder zugesagt bekommen. Nur noch eine Impfung (Typhus) und die Tauchtauglichkeits-untersuchung, dann sind wir auch gesundheitlich reisebereit. Für unsere Route brauchen wir Immunisierung gegen Hepatitis, Polio, Tollwut, Gelbfieber und Typhus. Dazwischen sollten immer ein paar Wochen Abstand liegen.
Die Handyverträge sind auf postpaid ohne Monatsgebühr umgestellt, denn wir wollen unnötige Fixkosten sparen. Für alle Versicherungen und Bankverbindungen haben wir online-Zugänge erstellt. Die Unmengen an Passwörtern sind ein Alptraum!
Doch immer wieder drückt uns in letzter Zeit das schlechte Gewissen wegen unserer bevorstehenden Flüge. Zugegeben, dieses Reisejahr wird unseren CO2-Fußabdruck sehr vergrößern. Lange haben wir hin und her überlegt. Auf Seiten wie myclimate.org/de oder atmosfair.de kann man sich ausrechnen, wie groß der CO2-Ausstoß pro Strecke ist und zum Ausgleich Geld spenden. Die Organisationen investieren das Geld in klimafreundliche Projekte, sind allerdings auch nicht unumstritten. Wir haben uns entschieden, auf unserer Reise die Augen offen zu halten und selbst förderungswürdige Projekte zu suchen, für die wir dann vor Ort spenden. Ein guter Ansatz?

Muss man eigentlich wirklich alle Räume neu streichen,
wenn man auszieht?

Anfang Juni 2019

Wir räumen. Wir packen Kartons, Schachteln und Koffer. Und wir streichen.
Zumindest da, wo die Räume vorher bunt waren. Oder wo es besonders schlimm aussieht. Vor einigen Wochen haben wir unseren Vermieter eingeladen und ihm von unseren Plänen erzählt. Bei dieser Gelegenheit haben wir ihm gleich auch eröffnet, dass nach neuer Rechtslage nicht unbedingt alles neu gestrichen werden muss. (Das wusste er eh schon. Außerdem: Es kommt drauf an, was im Mietvertrag steht – feste Fristen machen jedenfalls die Renovierungspflicht ungültig! So ist es bei uns.)
Wir haben uns jedenfalls geeinigt: Wir verlassen das Haus in einem angemessenen, ordentlichen Zustand. Jedenfalls hoffen wir, dass er da unserer Auffassung folgen wird.

Das Haus wird leer
Ende März 2019

Der Countdown läuft, nun sind es noch vier Monate bis zum Start. Einige Räume unseres Hauses sind schon fast leer, viele Dübellöcher zugegipst und ein paar Wände gestrichen. Ich arbeite meist, wenn das Wetter schlecht ist und ich keine Lust auf Sport draußen habe. Das kann ich mir leisten, denn ich habe früh genug mit den Renovierungsarbeiten angefangen. Einige Kartons haben wir bereits mit Dingen gepackt, die wir jetzt nicht mehr brauchen.
Inzwischen haben wir bereits fünf Flüge gebucht: München-Colombo (Sri Lanka), Colombo-Bangkok (Thailand), Singapur-Nadi (Fidschi) und Nadi-Christchurch (Neuseeland), Auckland – Santiago de Chile. Gerade beschäftigen wir uns mit unserem Wohnmobil für Neuseeland… Leider werden wir dort in der Hauptsaison sein und müssen mit ziemlich teuren Preisen rechnen. Überhaupt wird Neuseeland so ziemlich das teuerste Ziel auf unserer Route.

Was gehört zur Vorbereitung?
Januar 2019

In unserem Fall besteht die Vorbereitung momentan, ein halbes Jahr vor Abreise im Abschiednehmen von vielen Dingen. Schließlich geben wir unser Haus auf und müssen es irgendwie leer bekommen. Wir verkaufen und verschenken unsere Habe. Nur einen kleinen Teil werden wir behalten und bei Freunden und Verwandten einlagern. Eine große Chance, wie ich finde! Es gibt mir ein befreiendes Gefühl, mich von Dingen zu trennen, die ich nicht brauche.

Doch es gibt auch einige Formalitäten zu bedenken:
Versicherungen sind zu prüfen und gegebenenfalls zu kündigen oder eine Ruhezeit zu vereinbaren, Finanzdinge sind zu entscheiden (Konto? Kreditkarten?), melderechtliche Fragen zu klären, langfristige Verträge für Telefon, Internet, Stromanbieter sind zu kündigen. Wer ist im Notfall Ansprechpartner daheim?
Wir haben uns eine lange Liste erstellt und sind dabei, diese Stück für Stück abzuarbeiten. Phasenweise hatten wir dafür unseren sogenannten Weltreisetag vorgesehen. Ein Abend der Woche war damals für solche Dinge reserviert. Inzwischen sind wir fast jeden Tag mit irgendeiner Vorbereitung beschäftigt. Man glaubt gar nicht, wie viel zu bedenken ist. Und noch immer fallen uns Dinge ein, die wir vergessen hatten.

Wie kommt man um die Welt?
Dezember 2018

Logischerweise liegt es nahe, die Welt in einer Richtung zu umrunden, statt im Zickzackkurs hin- und her zu gondeln. Dabei drängt sich auch gleich die Frage auf, wie man an die (meist unvermeidlichen) Flüge kommt. Es gibt die Möglichkeit, ein Around-The-World-Ticket zu kaufen, man kann sich die Flüge aber auch individuell zusammenstellen und schließlich das Ganze mit möglichst vielen Land- (oder auch See-) Etappen zu verbinden.

Around the World Ticket
Die Welt mit einem einzigen Ticket bereisen, klingt erstmal reizvoll. Je nach den gewählten Zielländern muss man abwägen, ob der Preis wirklich günstiger ist. Für die gewonnene Sicherheit bezahlt man mit einem geringeren Maß an Flexibilität. Wir fanden die Planung per RTW-Ticket recht kompliziert. Die Anbieter (Zum Beispiel Star Alliance oder oneworld) verkaufen eine bestimmte Anzahl an Meilen beziehungsweise Zonen und erlauben das Reisen meist nur in eine Himmelsrichtung.

Einzeltickets
Man kombiniert mehrere Oneway-Flüge und hat so viel mehr Möglichkeiten. Allerdings gilt es zu bedenken: Lange Vorausbuchung macht die Flüge günstig, nimmt aber Flexibilität. Je nach Route kann der Kauf von Einzeltickets billiger oder viel teurer sein als ein RTW-Ticket. In manchen Ländern muss man schon bei der Einreise ein Ausreiseticket vorlegen – auch das gilt es zu bedenken.

Landwege
Am meisten sieht man von dem bereisten Land natürlich, wenn man zu Land unterwegs ist. Im Bus oder in der Bahn kommt man in Kontakt mit den Menschen, im Flugzeug viel weniger.

Für uns ist das der Königsweg: Unvermeidliche Etappen werden wir fliegen, soweit wie möglich über Land reisen und vielleicht ein paar Strecken per Schiff zurücklegen. So ist auf jeden Fall eine Schiffsetappe auf dem Mekong geplant, eine Passage könnte vom chilenischen Puerto Montt nach Puerto Natales (Patagonien) führen.
Für die Buchung der Flüge haben wir uns ein auf Weltreisen spezialisiertes Reisebüro gesucht, STA Travel.

Wo soll es hingehen?
November 2018

Je näher der Abreisetermin rückt, umso mehr bestimmt die Vorbereitung unser Leben.
Anfangs haben wir viel gelesen und viele Anregungen gesammelt. Die grobe Reiseroute legten wir anhand von Klimatabellen und Reiseberichten fest. Es gibt z.B. ein gutes Tool im Netz, mit dem sich optimale, gute und weniger gute Reisezeiten für annähernd alle Regionen der Erde bestimmen lassen. Schließlich will man die Hurrikansaison, die schlimmste Regenzeit und die größte Hitze vermeiden. Für uns stand ziemlich bald fest, dass wir zunächst nach Asien (Sri Lanka, Thailand, Laos, Kambodscha, Indonesien, Malaysia) wollen, dann einen Abstecher in die Südsee (Fidschi) planen, anschließend  Neuseeland, schließlich Süd- und Mittelamerika (Chile bis runter nach Patagonien, Bolivien, Peru, Ecuador und Galapagos und schließlich Costa Rica) besuchen wollen.

Es kommt darauf an, daß du auf etwas zu gehst,
nicht daß du ankommst;
denn man kommt nirgendwo an; außer im Tode.

– Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste

Wie kommt man auf die Idee, eine Weltreise zu unternehmen?
2013

Für meine Frau und mich war es immer schon ein Lebenstraum. Neulich erzählte mir meine Tochter, dass wir davon schon gesprochen hätten, als sie noch in die zweite Klasse ging.
Reisen war für uns schon immer eine Leidenschaft. 1992 bereisten wir gemeinsam Mexiko, Guatemala und Belize. Später dann Sri Lanka, Thailand und Jordanien.
Konkret wurde die Idee der Weltreise im Jahr 2013, als ich ein Sabbatjahr beantragte. Eine feine Idee: Ich spare seitdem rund 1/7 meines Gehalts an, im siebten Jahr bekomme ich dann dasselbe Geld, ohne arbeiten zu müssen.

7 Gedanken zu „Projekt Weltreise“

  1. Hallo Ihr Zwei, wir wünschen Euch eine tolle und unvergessliche Zeit. Wir bewundern Euch für dieses Vorhaben und reisen mit Euch ab jetzt um die Welt. Ganz liebe Grüße aus dem Hunsrück Tine und Peter

  2. Hallo Ihr Zwei, wir wünschen Euch eine tolle und unvergessliche Zeit. Wir bewundern Euch für dieses Vorhaben und reisen mit Euch ab jetzt um die Welt. Ganz liebe Grüße aus dem Hunsrück Tine und Peter

    1. Danke für die lieben Wünsche! Inzwischen sind wir in der alten Königsstadt Anaradnapura. Beim Sundowner im Garten konnten wir eben noch Flughunde beobachten. Grüße nach Bayern!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.