Jordanien 2018

Mit dem Mietwagen fahren wir ein paar tausend Kilometer quer durch Jordanien. Unterkunft finden wir fast immer ohne vorherige Buchung vor Ort. Erst im Süden wird es schwierig und wir müssen uns auf die moderne Technik des Travelns mit Smartphone umstellen.
Zunächst geht es von Amman aus in die östliche Wüste des Landes, Richtung Irak und Saudi-Arabien. Stundenlange Fahrt durch Stein-und Geröllebenen.
Am Weg die Karawanserei Qasr Al Kharana, dann das Wüstenschloss Qasr Amra. Wunderbare frühislamische Wandmalereien, recht freizügig. Wassersystem mit 25m tiefem Brunnen, Maultier-Mühle, Badehaus, Fußbodenheizung und Sauna im römischen Stil.  Das ganze stammt aus dem 9. Jahrhundert!
Al Asraq, die aus Basalt errichtete Burg Qasr Al Asraq. Sehr trutzige Ruine. Hier wäre Lawrence von Arabien im Jahre 1917-18 fast erfroren, als er den Sturm auf Damaskus vorbereitete.
Jerash, die angeblich besterhaltene römische Stadt. Seit der Jungsteinzeit bewohnt, eine Stadtgründung Alexander des Großen und seit 64 n. Chr. römische Stadt und Teil der Decapolis. Ein riesiges Gelände mit wirklich sehr schönen Bauten. Es fällt leicht, sich das Leben hier vor 2000 Jahren vorzustellen, wenn man heute durch die Ruinen spaziert.
Weiter in den Norden über Ajloun, eine arabische Festung, 1184 erbaut auf Befehl von Saladin und Umm Qais im Dreiländereck zwischen Jordanien, Israel und Syrien. Dann geht es wieder südwärts durchs fruchtbare Jordantal nach Bethanien zur Taufstätte Jesu. Die Orientierung wird immer schwieriger, Verkehrszeichen oder Beschilderung sucht man weitgeheng vergebens, oft sind auch die Schilder mit Werbung zugeklebt. So fahren wir mehrfach dank Google Maps direkt ins militärische Sperrgebiet hinein. Aber nichts passiert, die Soldaten sind sehr freundlich. Schade, dass wir uns nicht mit ihnen unterhalten können. Kurz darauf stehen wir am Jordan, der hier wegen der großen Ausleitungen flußaufwärts nach Israel nur noch ein kleiner Bach ist. Den Juden auf der anderen Seite könnten wir die Hand geben. Tun wir aber nicht, sie sind mit ihrem Gottesdienst beschäftigt. Die historische Stätte ist nur per Minibus vom Besucherzentrum aus erreichbar, weil sie mitten im Grenzgebiet liegt. Die Präsenz des Militärs ist nicht zu übersehen – wie übrigens an vielen Orten dieses Landes, besonders aber in der Nähe zu den Grenzen nach Irak, Syrien und besonders Israel. Auf dem Berg Nebo besichtigen wir eine frühchristliche Kirche, die angeblich an der Stelle steht, wo Moses starb. Im geschäftigen Madaba nochmal viel Kultur! Die unvergleichliche Mosaikkarte in der Georgskirche zeigt das Heilige Land mit allen Pilgerstätten um 520.
Ein Ausflug ans Tote Meer (-430m) führt uns 1139 Höhenmeter abwärts. Ein irres Gefühl, auf dem Wasser zu treiben!
Über die Kreuzritterburg Kerak und den Nationalpark Dana  vorbei am Wadi Mudschib, dem Grand Canyon Jordaniens nach Wadi Musa und Petra. Es ist besonders morgens und abends sehr windig und kalt. In Petra verbringen wir zwei Tage, dennoch haben wir bestimmt bei weitem nicht alles gesehen. Die antike Stadt der Nabatäer ist riesig! Hier wohnten vor etwa 2000 Jahren rund 30000 Menschen. Wir wandern kreuz und quer durch das Ausgrabungsgelände und steigen auf drei Berge. Es ist unvergleichlich!
Im Wadi Rum kommen wir erst spät nachmittags in unserem Wüstencamp an. Wir haben Glück, wir sind ganz allein mit unseren beiden Beduinenjungs. Es gibt traditionelles Essen aus dem Erd/ Sandofen; der Sonnenuntergang ist unvergleichlich. Am nächsten Tag unternehmen wir eine Jeep-Safari durch die Wüste und entdecken skurrile Felsformationen und jahrtausendealte Inschriften. Wieder klettern wir auf Berge und Dünen, durchwandern Canyons und staubtrockene Ebenen.
Die nächste Station ist Aqaba am Roten Meer. Hier, wenige Kilometer vor der Grenze zu Saudi-Arabien verbringen  wir noch ein paar Tage in einem günstigen Resort, dem Bait Alaqaba, welches wir im Netz gebucht haben. Mit der angeschlossenen Tauchbasis gehen wir noch ein paar Mal zum Tauchen. Der tauchbegeisterte König des Landes hat im relativ flachen Küstengewässer ein paar ausrangierte Militärfahrzeuge versenken lassen, darunter ein Panzer, ein Flugzeug und ein Schiff.
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