Kanchanaburi

Unsere Terrasse schwebt einen halben Meter über der Wasseroberfläche, ein dichter Gürtel Lotusblumen umgibt uns. Unter dem Steg können wir bunte Fische mit roten Flossen beobachten und vorhin ist ein großer Bindenwaran vorbei geschwommen. Wir sind hier Untermieter bei einer Gruppe Geckos. In Kanchanaburi haben wir ein Zimmer auf einem Bambusfloß am Kwai River.

Die Todesbrücke

Die Brücke über den Kwai ist berüchtigt. Der Bau der Bahnlinie von Kanchanaburi nach Myanmar kostete mehr als 12.000 westliche Kriegsgefangene und über 80.000 asiatische Zwangsarbeiter das Leben. Die Japaner wollten sich durch diese Bahn im zweiten Weltkrieg wichtige Bodenschätze und Erdöl sichern sowie die Nachschublinien des Generals Chiang Kai-shek in China unterbinden. Die armen Menschen mussten für den 415 Kilometer langen Abschnitt der Thailand – Burma Railway nicht nur diese, sondern insgesamt über 688 Brücken errichten, die meisten davon aus Holz. Über das erschütternde Los der Bauarbeiter, die unter schrecklichen Bedingungen im bergigen Dschungel des Grenzgebietes zum heutigen Myanmar schuften mussten, informiert ein Museum direkt neben den Kriegsgräbern. Die Brücke selbst wurde von den Alliierten zerbombt und später wiederaufgebaut. Heute ist sie ein touristischer Anziehungspunkt. Die Souvenirläden verkaufen den selben Kram wie überall sonst: T-Shirts, Käppis, Plastikbuddhas… Ein Selfie an diesem Ort finden wir völlig unangebracht, aber die meisten Besucher teilen unsere Einstellung nicht. Mich wundert bloß, dass auf den Massengräbern keine Selfies geknipst werden.