Sotteville-sur-Mer

Man kann auch mal einen Tag am Strand vertrödeln. Und man sollte. Denn das ist auch schön. Gestern schlängelten wir uns über schmale Feldwege zwischen staubigen, abgeernteten Äckern durch. Links brannte uns die Sonne ins Gesicht, rechts war ein Landwirt auf seinem Fahrzeug unterwegs, um das trockene Stroh zu wenden. Wir konnten es gar nicht glauben, welch ein entzückendes kleines Dorf uns in Sotteville-sur-Mer erwartete. Die typischen Fachwerk- und Steinhäuser mit den steilen Schieferdächern, enge Gassen und ein schöner Dorfplatz rufen im Chor: Hier ist es gemütlich und jeder ist willkommen. Ein Bäcker, ein kleiner Markt und freundliche Einheimische, die stets lächeln und zu einem kleinen Gespräch aufgelegt sind. Das Meer ist ziemlich wild, besonders bei Flut und Westwind. Da muss man schon aufpassen, dass die Wellen einem nicht die Kiesel unter den Füßen wegspült. Bei Ebbe dagegen gibt es einen weiten Sandstrand, bis das Wasser tief genug zum Schwimmen ist, muss man einige Meter weit hinein waten. So jedenfalls haben wir es im Nachbardorf Veules-les-Roses erlebt, hier in Sotteville gibt es zwar eine Treppe zwischen den Kreidefelsen hinunter in die Brandung, der Zugang zum Kiesstrand jedoch ist gesperrt – zu gefährlich.

Veules-les-Roses ist genauso hübsch wie unser Dörfchen. aber etwas größer und es hat vor allem eine richtige Strandpromenade mit Cafés und Läden. Außerdem mündet hier der kürzeste Fluss Frankreichs ins Meer: Die Veule ist gerade mal einen Kilometer lang, kristallklar und sehr kühl. Das Flüsschen wird an mehreren Stellen in Becken aufgestaut, um darin Brunnenkresse zu ziehen. Ein kleines Naturparadies!