Tarrafal ist bekannt für seine weißen Sandstrände, die einzigen auf Santiago. Alle anderen sind schwarz, was angesichts des vulkanischen Ursprungs des ganzen Archipels nicht verwundert. Jetzt in der Regenzeit ist auf den Stränden nur am Wochenende etwas los. Unter der Woche versinkt der ganze Ort in einen Halbdämmerschlaf.
Man trifft ein paar Badegäste, gelegentlich eine handvoll Fischer. Leider hat die kapverdische Regierung Fangrechte an internationale Fischereiflotten verkauft, insbesondere europäische. 500.000€ gibt’s für 5.000 bis 8.000 Tonnen Fisch, vor allem Thun. Ein Schnäppchen! Gleichzeitig holen knapp 4000 Fischer mit handwerklichen Methoden noch etwa 1500 Tonnen aus dem Meer. Die großen Fabrikschiffe schnappen den kleinen Fischern den Fang vor der Nase weg. In den Netzen landet immer weniger.
An den vulkanischen Felsufern im Westen trifft man kaum eine Menschenseele. Zu unbequem und steinig scheint auf den ersten Blick der Weg ins Meer, oft ist die Brandung ungemütlich.
In den Gezeitentümpeln tummeln sich Seeigel, Krabben und kleine Fische.
Oft ist die Lava in fünf-, sechs und mehreckigen Kissen oder Säulen erstarrt. Bizarr!